Monika Schmela
ÜBER
Alfred Schmela
Seit frühester Jugend wollte Alfred Maler werden, aber sein Vater, Prokurist beim Röhrenverband, bestand darauf, daß er einen “ordentlichen Beruf” lernen sollte. Schweren Herzens willigte Alfred ein, Architekt zu werden, denn da könne er “wenigstens zeichnen”. An der Staatsbauschule in Köln legte er sein Examen als Hochbauingenieur ab. Bis zum Kriegsausbruch arbeitete er zeitweise im Büro von Prof. Hentrich, studierte dann in Berlin und wurde von dort 1940 eingezogen.
Der Krieg dauerte für ihn auf diversen Kriegsschauplätzen bis 1947. Im Rußlandfeldzug rettete ihm die Tatsache, daß er malen konnte, verschiedentlich das Leben. Er malte Kantinen aus, porträtierte die Vorgesetzten und malte im Spachtelverfahren nach Postkarten See-, Heide- und Berglandschaften, mit denen Generäle und andere Würdenträger ihre Stuben schmückten.
Bei Kriegsende lag er in Livorno in Gefangenschaft. Er war bei einem Tieffliegerangriff verwundet worden. Im Lager gründete er als erstes ein Theater. Er trat selber auf als “Charly” oder als “Caesar Roberto, genannt die deutsche Eiche”. Heimlich betrieb er mit “getauschten” Flaschen eine Kneipe. Die Schnäpse vergrub er unter seinem Zelt. Mit einem “Kapital” von 2000 Zigaretten setzte er sich 1947 ab und floh über die Alpen nach Hause, wo er mit immerhin noch 1000 Zigaretten, aber erfrorenen Zehen ankam.
Alfred war nun 29 Jahre alt und befand, daß er wirklich keinen “ordentlichen Beruf” ausüben wollte. Er wollte malen.
Die Akademie in Düsseldorf lag größtenteils noch in Schutt und Asche, doch er konnte bei der privaten Kunstschule Jo Strahn ankommen, wo er eine gründliche akademische Ausbildung erhielt. (Fotos zeigen Lehrer, Alfred und seine…