Alfred Klinkan
geb. 1950 in Judenburg/Smk.
Der Mikl- und Hollegha-Schüler Alfred Klinkan ist früh seine eigenen Wege gegangen. Er suchte sich einen eigenen Ort in der zeitgenössischen Kunstszene, den er mit seinen Bildvorstellungen ausgrenzte. Seine Erzählfreude, sein Fabulieren und sein Mitteilungsbedürfnis beherrschen seine Bilder. (…)
In seinen Bildern schuf er sich eine Gegenwelt zu der ihn bestimmenden, oft harten Wirklichkeit, baute eine Fluchtwelt auf aus Träumen und Phantasien oder negierte ironisch die Welt seiner Lehrer oder einer hochgestochenen Kunst. Auf der Akademie waren es zuerst die Krampusse, die ihm einen frühen Ruf eintrugen, wegen des Einfalls und der Art, wie er sie malte. (…) Klinkans Thematik, der Naivismus oder echte Trivialität, Klinkans Farbigkeit mit ihren leuchtenden Polaritäten sind unkonventionell, nicht ableitbar, sondern eigenständig. Manchmal sind sie auch eigenwillig, haben Grenzen berührt. Über Adrian Brouwer findet Alfred Klinkan einen neuen Weg, der ihn offensichtlich aus der Gegenwelt seiner Phantasie zurückführt in eine allgemeinere, wenn auch historisch bestimmte Wirklichkeit. Von den Bildern her betrachtet ist dieser Weg ein gangbarer und sehr guter.
Wilfried Skreiner, 1986