Reinhard Ermen
Alfons Lachauer
»Farben über dem Meer«
Lechner Museum, Ingoldstadt, 18.3.2012 – 17.3.2013
Seit 2000 gibt es dieses Museum. Die ehrwürdige Anschrift Esplanade 9 verweist natürlich nicht auf die benachbarten Gewerbebetriebe, sondern vielmehr auf die historische Tatsache, dass das Haus unmittelbar vor den alten Mauern von Ingolstadt liegt, im ehemaligen Schussfeld der Verteidiger. So steht es (sinngemäß) im Internet. Der Bildhauer Alf Lechner, der 1925 in München geboren wurde und die Stadt haben sich zusammengetan und eine nüchterne Industriehalle von 1953 (zuletzt „Tiefbaustützpunkt Mitte“) entsprechend umgewidmet. Die Architekten Erhard und Florian Fischer haben den schmucklosen Zweckbau gleichsam geknackt, indem sie die Nordfassade öffneten und mit einer Glasfront versahen. Man schaut in das aufgeschnittene Haus. Das Licht fällt nicht nur von dieser Seite auf die 2000 m²; im oberen Geschoss kommt es von den Sheddächern, die schon immer da waren. Zweckmäßiger kann ein Museum nicht sein, und alles, was elementar einer Sache dient ist auch schön. Der Namensgeber hat hier das Sagen, für seine Skulpturen wurde das Haus schließlich erdacht, doch gelegentlich kommen Gäste. 2002 etwa kam Alf Schuler, 2003 Werner Haypeter, 2004 Nikolaus Koliusis und 2012 Alfons Lachauer, der bis März 2013 bleiben wird.
„Kein anderer lebender Künstler verbindet mit so natürlicher Einfachheit zwei Farbflächen zu einem Bild.“ Das sagt Alf Lechner mit schlichter Emphase in einem Brief an den Künstlerfreund Lachauer. Für diese Arbeiten aus den Jahren 2002 bis 2012 gilt: Pro Tafel eine Farbe. Über die konkreten Grenzen der einzelnen Träger hinweg fügen die Farben sich zu einem ‚Bild’….