Hanne Weskott
Alberto Giacometti
»10 Jahre Galerie Klewan, München«, 5.3.-2.5.1987
In der Wiener Dorotheergasse hat der Galerist und Sammler Helmut Klewan schon 1970 begonnen. Damals zeigte er neben den echten Klassikern wie Kurt Schwitters, El Lissitzky, Max Ernst und einigen anderen vor allem auch diejenigen Maler und Aktionisten der Wiener Szene, die damals eher enfants terribles waren, heute aber auch schon fast unter die ‘Klassiker’ gerechnet werden: Attersee, Arnulf Rainer und Hermann Nitsch. Als er dann 1977 die Galerie nach München verlegte, erweiterte er sein Österreicher Programm noch um Walter Pichler, Hans Staudacher, Dominik Steiger, Kurt Kocherscheidt, Bruno Gironcoli, Maria Lassnig und Gerhard Rühm, aber auch Dieter Roth, Bill Copley, Bernhard Johannes Blume, Cy Twombly und noch einige mehr kamen dazu. Hin und wieder wagte er sich in den letzten Jahren auch an die jüngere Generation wie Paul Renner und seine Entdeckung Loftus Etienne. Aber das alles würde, wenn es alleine so stehen bliebe, ein sehr einseitiges Bild vom Sammler und Galeristen Helmut Klewan zeichnen. Treu seiner Überzeugung, daß das Triviale und die so oft geschmähte Gebrauchskunst, das Kunst-Bild einer Epoche erst abrunden, ja daß diese die einzig richtige Folie bilden, vor der die sogenannte Hochkunst sich in ihrer ganzen Kraft entfalten kann, gestaltete er gerade in den letzten Jahren Themenausstellungen wie »Triumph des Herzens« und »Kunst-Kitsch-Konsum« und sorgte damit für ein paar Farbtupfer in der sonst sich so seriös gebärdenden Maximilianstraße. Hierher gehören auch die Feste der Galerie, in denen der Galerist selbst als Discjockey fungiert.
Aber deshalb sollte niemand an der…