Hans-Jürgen Hafner
Albert Oehlen
Secession, 26.11.2004-30.1.2005
Vielleicht war die Welt damals einfach noch ein bisschen mehr in Ordnung. Die Mauer jedenfalls, die war noch oben. Der Kunstmarkt zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingebrochen. Die Maler machten’s gerne konzeptuell aber auch für Geld. Und Politik war mit gutem Recht Privatsache und alles zusammen eh Strategie. Heute sind die fetten Jahre wahrscheinlich vorbei. Muss trotzdem nicht schlecht sein. Immerhin. Die Deutschen malen wieder. Erfolgreich. Ein paar Jungen sind sogar wild. Plus: Konzept ist sowieso alles. Und mit dem Kippi lässt sich in 2004 sogar ein Staat mit machen. In der Hauptstadt. Cool dabei stehen, so was geht halt nicht mehr. Muss man eben viel selber machen. Hat man aber lange genug geübt: den, na ja, wichtigen Beitrag zur Gegenwartskunst. Das geht dann schon. Und dann geht auch viel. Dann bekommt man eine Retrospektive. Von 1980 bis 2004, wie der Albert Oehlen. Die ist dann in Spanien und in der Schweiz. Und in Nürnberg. Mehr geht aber immer. Nicht nur, wenn man mal zusammen arbeitet. Vierundzwanzig große, neue, nicht immer riesige Leinwände. Ist aber trotzdem eine Menge. Und die füllt den großen Saal der Secession gut aus. Die haben da sogar extra Hängefläche eingebaut. Weil eben gerade so viele Bilder von Albert Oehlen da sind, und einige richtige Schinken sind: alle von diesem Jahr. Grade aber auch, weil die Ausstellung zwei Teile hat. Innen und außen. Und das kann man auf den Bildern sehen. Dass es da um innen und außen geht. Ja oder, dass…