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Titel: 58. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale · von Susanne Boecker · S. 311 - 311
Titel: 58. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale ,

Albanien

Driant Zeneli

Maybe the Cosmos is not so Extraordinary
Kommissar: Kulturministerium Albanien
Kuratorin: Alicia Knock
Ort: Arsenale

Die Figur des gescheiterten Künstlers ist eines der Grundmotive im Werk von Driant Zeneli (geb. 1983). Steht sie doch wie kaum eine andere Gestalt für das Vertrauen in sich selbst, für den Glauben an eine persönliche Vision – und für das damit verbundene Risiko. „Wie können wir die Grenzen unserer Begrenzungen überschreiten, ohne Superhelden zu werden? Kann der Bereich des Möglichen mit dem des Imaginären ausbalanciert werden?“, lauten die grundsätzlichen Fragen im Werk des albanischen Künstlers. Seine jetzt für Venedig produzierte Zweikanal-Filminstallation ist die Fortsetzung eines multidisziplinären Projekts, das er 2015 in Metallurgjik, einem riesigen Industriekomplex in Elbasan, begonnen hat. Das einstmals größte Zentrum der albanischen Metallindustrie ist heute ein gespenstischer, hochgradig schadstoffverseuchter Ort.

Albanien war vor den 90er-Jahren ein wichtiger Chromproduzent. Die größte Chrommine des Landes befindet sich in der Stadt Bulqiza. Seit 1918 baut man hier das begehrte Hartmetall ab. Nach dem Ende des kommunistischen Regimes 1991 ist die Produktion jedoch radikal eingebrochen. Ein Großteil der Beschäftigten musste entlassen werden. Heute wird der Weltmarkt von Südafrika und Kasachstan beherrscht. Doch in der Gegend von Bulqiza wird weiterhin in vielen kleinen Bergwerken mit oft einfachsten Mitteln Chrom abgebaut. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen und Todesfällen.

In einer dieser Minen hat Driant Zeneli seinen neuen Film Maybe the cosmos is not so extraordinary gedreht. In der völlig heruntergekommenen Anlage entdeckt eine Gruppe von Teenagern eine silberfarbene kosmische Kapsel. Mit vereinten Kräften befördern sie die Kugel an…

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