CHRISTO: THE FLOATING PIERS
Christo und seine 2009 verstorbene Partnerin Jeanne-Claude wurden mit der verfremdende Verhüllung von Landschaften und historischen Gebäuden berühmt. Beide hatten schon in den 1970er Jahren mit solchen Land Art- und Verhüllungsprojekten in Italien auf diese Weise in mehrere Gebäude interveniert, so in Spoleto während des „Festival dei due mondi“. Jetzt kehrt Christo mit seinem Projekt „The Floating Piers“ nach über vierzig Jahren nach Italien zurück, und zwar an den Lago d’Iseo achtzig Kilometer östlich von Mailand. Das „Art in Nature“-Projekt lässt die Besucher auf dem See wandeln – sechzehn Meter breite begehbare schwimmende Stege aus dicht gewebtem Nylonstoff verbinden auf 3 km Länge das Festland mit zwei Inseln im See. Verbunden sind sie mit 200.000 würfelförmigen Kanistern aus Polyethylen. Vom 18. Juni bis zum 3. Juli 20916 kann man solchermaßen beim Spaziergang vom Seeufer zur Insel San Paolo die Wellen unter seinen Füßen spüren. Die Installation ist rund um die Uhr zugänglich. Für die schwimmenden Stege benötigen der Künstler und sein Team rund 70.000 qm Stoff in Gelb-Orange. Natürlich denkt man an die biblische Szene, die das Matthäus-Evangelium beschreibt: die Jünger sehen vom Boot aus Jesus Christis auf dem See Genezareth wandeln. Künstler Christo sagt dazu: „Ich bin nicht religiös. Aber meine Werke sind frei für Interpretationen. Wenn religiöse Konnotationen kommen, ist das in Ordnung“.
TRUCK TRACKS RUHR
Bis März 2017 lassen Rimini Protokoll und Urbane Künste Ruhr einen Lastwagen, der zu einem fahrbaren Zuschauerraum umgebaut wurde, durch sieben Städte des Reviers touren. An entlegenen und untypischen Orten…