TRASH GIFT
Die New Yorker Frick Collection zeigt 1.100 Kunstwerke von der Renaissance bis zum ausgehenden 19. Jh. Die Ausstellungsräume an der 70th Street zählen zu den bestbewachten Orten der Stadt. 1996, als er als Stipendiat in der Stadt weilte, schmuggelte der Künstler Stefan Micheel fünf chinesische Kitschvasen in die Ausstellung: Er hatte die Vasen zuvor in einem Billigladen in Chinatown gekauft. Jetzt, wo sich 13 Jahre später angesichts der Finanzkrise Meldungen häufen, dass amerikanischen Museen die Sponsoren auszugehen drohen, bekommt die seinerzeitige „Trash Gift Aktion“ für Künstler Micheel „eine neue Bedeutung“. Wurden nämlich früher die Künstler von den Geldgebern gesponsert, so ist es nun umgekehrt – im Jahre 2009 sind die klammen Institute auf milde Gaben aus den Ateliers angewiesen. Stefan Micheel: „Daher möchte ich nun den durch die Finanzkrise gebeutelten Stiftungen und der Frick Collection die fünf Vasen offiziell überlassen“.
WELTKULTUR
2008 beschloss der Rat der Stadt Köln, „in Zusammenarbeit mit dem ‚Haus der Kulturen der Welt’ in Berlin“ auch in der Domstadt solch einen „selbständigen Ort des Dialogs und der kulturellen, interreligiösen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung“ zu etablieren. „Insbesondere die außereuropäischen Kulturen“ will man hier zeigen „und in einen öffentlichen Diskurs mit europäischen Kulturen“ stellen. Das Programm dieses Kölner Weltkultur-Hauses soll allerdings nicht in „Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen und Projekten“ treten. Kölns Kulturpolitiker begreifen das zukünftige Institut vielmehr als „kleine Schwester“ des Berliner „Haus der Kulturen der Welt“.
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge nimmt das Kölner Haus im Forum der Volkshochschule im Herbst 2009 seinen Betrieb auf, in unmittelbarer Nachbarschaft zu…