MEINBLAU
Seit 1997 unterhält der Verein Meinblau e.V. auf dem Berliner Pfeffergelände ein Atelierhaus mit 14 Ateliers und einem 120 qm großen Ausstellungsraum. Die Produktion von Kunst und deren Präsentation sind hier also idealerweise räumlich eng verzahnt. Im Projektraum werden allerdings keineswegs nur Arbeiten der Ateliernutzer gezeigt, sondern das Konzept sieht „thematische Projekte“ und einen „internationalen Kulturaustausch“ vor. Der „interdisziplinäre Veranstaltungsraum“ hat zugleich die Funktion einer Produzentengalerie, und damit bietet Meinblau e.V. wie anderen zahlreichen selbst organisierten Kunsträume in der Stadt eine willkommene Ergänzung zum Programm der kommerziellen Berliner Galerien. Die jüngste Ausstellung dort lief bis zum 14. Oktober 2012 mit Arbeiten von Markus Krieger, der seine Installationen wie Versuchsanordnungen aufbaut und dort dann physikalische, chemische oder elektronische Abläufe und deren Reaktionen beobachtet. Technik und Naturphänomene setzt er nicht in einem nachvollziehbaren nutzbringenden Sinne ein wie die Technologie als angewandte Wissenschaft, sondern eher in einer dadaistisch-absurden Weise. Damit stellt er „Systeme auf die Probe. Er treibt ihre Strukturen bis an die Grenzen ihrer Funktionalität, um sie ad absurdum zu führen oder ihre ihnen innewohnenden selbst zerstörerischen Kräfte zu zeigen“. www.meinblau.de
IMAI-TAGUNG
Die klassische Kunst produziert Ewigkeitswerte: bei den Alten Meistern versuchen die Restauratoren im Museum, den Originalzustand eines Bildes von Rembrandt oder Velasquez möglichst unverfälscht zu erhalten oder wieder herzustellen. Doch wie sieht es mit flüchtig-momentanen Medien wie der Performance-Kunst aus? Wie kann man sie möglichst „authentisch“ dokumentieren und archivieren? Und vor welchen Problemen stehen Archivare, wenn sie alle paar Jahre Videoarbeiten von alten Bildträgern auf neue umkopieren müssen, weil Magnetbänder sich abnutzen…