PILOTPROJEKT BEENDET
2002 initiierten Birgit Anna Schumacher und Uwe Jonas das „Pilotprojekt Gropiusstadt“ in Berlin. Bis Ende 2009 verbrachten jährlich 30-35 Künstler aus aller Welt Gastaufenthalte in Berlins ältester Trabantenstadt. Sie realisierten in dieser Zeit temporäre künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum. Nun stellte der Eigentümer, die Deutsche Wohnen AG, ihre Unterstützung für das Projekt ein. In ihrer Pressemitteilung „bedauern“ Schumacher und Jonas diese Entscheidung: „Als gewichtigste Gründe wurden eine zukünftige stadträumliche Umorientierung der Wohnungsbaugesellschaft sowie mangelnde Effektivität des Projekts für das Unternehmen angeführt, das zukünftig lieber Kunst fördern will, die sich lautstarker und spektakulärer äußern soll, als es die öffentlichen Interventionen des Pilotprojekts nach Ansicht des Unternehmens vermochten… Auch fortan werden wir mit vollster Überzeugung für eine Kunst streiten, die sich dem Genre der temporären öffentlichen Intervention auf eine unkorrumpierbare Weise verpflichtet: nämlich fernab von Eventkultur.“
HEIMAT
Wenn von „Heimatkunst“ die Rede ist, denkt man gemeinhin an folkloristische Biederkeiten, an rustikale Holzschnitzer oder betuliche Aquarellisten, die Leuchttürme und Tannenwälder auf Büttenpapier festhalten. In Mannheim ist unterdessen vom 28. März bis zum 20. Juni 2010 eine Ausstellung zu sehen, in der mit „Konzepten und Skizzen über skulpturale und installative Raumbesetzungen“ der Heimatbegriff in völliger anderer Weise befragt wird. Die Kunsthalle Mannheim und der Künstlerbund Baden-Württemberg haben regionale Künstler eingeladen, sich mit dem Thema „Fremde Heimat“ auseinanderzusetzen. Was für die einen „tägliche Existenz“ oder „lebenslanges Sehnsuchtsziel“ ist, das empfinden die anderen als spießige Enge. „Spürbar… wird Heimat zumeist erst dann, wenn sie nicht mehr oder noch nicht da ist…“, und dies gilt sicherlich auch für…