Frankfurt: Gefahr gebannt
Prof. Kasper König, Rektor der Frankfurter Städelschule, und Prof. Peter Weibel, Leiter des dortigen Instituts für neue Medien, können vorerst aufatmen: trotz extremer städtischer Haushaltskürzungen ist der Fortbestand der beiden Stätten gesichert; freilich wird das Medien-Institut in veränderter Form weitergeführt. Die Deutsche Bank hat dem neu gebildeten Trägerverein, der die Gründung und Etablierung einer Stiftung betreibt, bis zum Jahresende 3l70.000 DM zugesichert. Im kommenden Jahr will die Bank noch einmal die gleiche Summe für “kulturelle Projektförderung” ausgeben. Damit ist die Gefahr erst einmal gebannt, daß in Frankfurt/Main “zukunftsorientierte Kunst” einen Kahlschlag erlebt, doch nur unter der Voraussetzung, daß weitere private Förderer einspringen und auch Zuschüsse aus städtischen und Landestöpfen fließen. (S.a. den Artikel von Chr. Huther auf Seite 446.)
Aachen: Benetton-Plakat
Beim “Casa Nova”-Fest zur anstehenden Neueröffnung (im Dezember) des Aachener Suermondt-Ludwig-Museums glaubte man auf Provokantes nicht verzichten zu können: ein Original-Plakat aus der bekanntermaßen aggressiven Benetton-Werbung mit einem Baby an der Nabelschnur. Dort, wo bislang sakrale Kunst einen Sammlungsschwerpunkt bildet, will Direktor Dr. Ulrich Schneider nunmehr auch “Werbung alsjunge Kunstform” in das Programm integrieren. Schneider ist jedenfalls überzeugt, die Plakatkampagne des italienischen Modemachers und seines Fotografen Toscani werde in die Kunstgeschichte eingehen.
Sprengel-Museum Hannover
Eine neue Ausstellungsreihe startete das Sprengel-Museum Hannover. Mehrmals jährlich werden junge Künstler eingeladen, sich mit dem Museum und seiner Architektur auseinanderzusetzen. Den Anfang machte Mischa Kuball mit seiner Lichtinstallation “No place”, die den Vorplatz, den Informationsraum und die Passage im Eingangsbereich umfaßt. Regelmäßige Museumsbesucher werden die Räume auch ansonsten ziemlich verändert vorfinden: Aus seiner ständigen Sammlung hat…