750 Kiefern
750 Kiefern hat die Berliner Künstlerin Ulrike Mohr auf einem alten russischen Exerzierplatz in Wünsdorf angepflanzt, und zwar in der Kampfaufstellung eines Bataillons. Aus der Luft wirken die noch jungen Bäume so ähnlich wie die Zinnsoldaten auf einem Modell-Schlachtfeld, auf dem Sammler von Militaria und Hobbyhistoriker die Kriegsgeschichte nachstellen. Noch sieht das Manövergelände aus wie eine lichte Tannenschonung in einer Baumschule, doch in wenigen Jahren wird das Areal zugewachsen sein und nur noch eine friedlich-idyllische Begrünung bieten. Der Ortsunkundige wird dann von der einstigen Geschichte dieses Ortes nicht mehr viel wahrnehmen: 1905 wurden hier die ersten Kasernen für die kaiserlichen Truppen gebaut. Später nutzen die Reichswehr der Weimarer Republik und Hitlers Wehrmacht das Gelände, das nach 1945 von der Roten Armee zu einer Militärstadt ausgebaut wurde. Die Künstlerin hofft, dass ihre Bepflanzung “solange Bestand hat”, dass “neuer Wildwuchs” im Laufe der Zeit die militärische Ordnung durchbrechen kann: “Natur verträgt Militärdrill nicht”
ART-ZENTRUM KARLSRUHE
“Die Pausen als negative Klänge” lautete der Untertitel zu einem “interdisziplinären Kunstprojekt”, das der Künstler Georg Schalla unlängst mit “Malereien”, “Klangbildern” und “Tonlandschaften” auf dem Gelände des Karlsruher Schlachthofs realisierte. Mit diesen akustischen Experimenten sollte gleichzeitig ein “Art Zentrum” symbolisch eingeweiht werden. Bis zur tatsächlichen künstlerischen Nutzung des Geländes dauert es aber noch bis 2006: Erst dann stellt der Schlachthof seinen Betrieb ein.
DUISBURG: THEATER TOTAL
“Totales Stadttheater; jeder Bewohner spielt die Rolle seines Lebens”, begeisterte sich Christof Simon in der “ZEIT”. Im Rahmen des Festivals “Theater der Welt” hatten 35 internationale Künstler 2002 Mini-Inszenierungen in Duisburger Wohnungen realisiert. Arved…