ZAUN GEGEN GEWALT
Igor Sacharow-Ross hatte für die Bundesgartenschau in Potsdam das Projekt “Der Zaun” entwickelt; es soll das “Symbol der Gewalt und Aggression” überwinden. Ort der künstlerischen Metamorphose ist ein Haus, in welchem früher Angehörige der Roten Armee in der DDR den Personennahkampf übten. Sacharow-Ross schuf hier einen Garten, der “den solchermaßen belasteten Ort den Kräften der Natur zurückgibt”, wie die “WELT” schrieb. Efeupflanzen klettern die Wände hoch und überwuchern auch das Innere des Gebäudes. Der sieben Meter hohe Zaun rund um den Garten schirmt das Gelände komplett ab. Eine Klanginstallation übersetzt die Lichtfrequenz von Grün in einen monotonen Dauerton.
MÜNCHEN: EAT ART EVENTS
Elisabeth Hartung-Hall hat für diesen Herbst drei große Veranstaltungen zum Thema “Kunst und Essen” konzipiert. Bereits im September inszenierten im Münchener Maximiliansforum sieben Künstler “Aktionen rund ums Essen” (“Tafelrunden – 7. Rischart Produktion 2001”). Im Zollgewölbe der Münchener Praterinsel ist derzeit vom 19. Oktober bis 9. Dezember 2001 eine Ausstellung “Daniel Spoerri presents Eat Art” zu sehen. Neben großen “Fallenbildern”, bei denen Spoerri Ess-Situationen und Relikte (Geschirr, Essensreste, Aschenbecher etc.) auf der Tischplatte fixiert hat, umfasst die Ausstellung auch Spoerri-Objekte, die bisher selten öffentlich zu sehen waren. Denn eigenartigerweise hat es seit 1971 über den Begründer der Eat Art keine Ausstellung mehr gegeben, die explizit dem Thema “Kunst und Essen” gewidmet war. Im Rahmen dieser als Retrospektive angelegten Münchener Ausstellung inszeniert Daniel Spoerri am 22. November 2001 in der Füllhalle des Kunstforums Praterinsel eines seiner legendären Bankette: Die Hälfte der Gäste bekommt ein Arme-Leute-Essen, die andere Hälfte ein…