EISERNER VORHANG
1998 durfte die Wiener Gruppe “museum in progress” erstmals Künstler zur temporären Neugestaltung des Eisernen Vorhangs in der Wiener Oper einladen. Die Idee: Für die Dauer einer Spielzeit spannen die Künstler eine eigene Arbeit vor den 16 Tonnen schweren Eisernen Vorhang mit seinen 176 qm Fläche, ohne die Bemalung von Rudolf Eisenmenger von 1955 zu beeinträchtigen. Nach Kara Walker realisierten 1999/2000 Christine und Irene Hohenbüchler einen Beitrag mit einer speziellen Großbildtechnik und einem Magnetsystem.
Für die Spielzeit 2000/2001 hat die Jury (Nancy Spector, Hans-Ulrich Obrist, Kasper König) Matthew Barney ausgewählt. Barney visualisierte ein Motiv aus seinem fünfteiligen “Cremaster”-Zyklus: In dieser Werkreihe verbindet er fünf Filmgeschichten über Sport, Paraden, heroischen Kampf, Verbrechen und Liebesaffären mit Skulptur, Zeichnung, Video, Spruchbändern, Fotos und Künstlerbüchern. Das Bild auf dem Eisernen Vorhang zeigt ein rosafarbenes Footballfeld als Hintergrund für eine abstrahierte Landschaft. Deren Horizontlinie durchschneiden ein Gebirgszug und ihre Spiegelung in einem See. Im Vordergrund halten zwei Satyren den Rahmen einer Glaslinse.
DOCUMENTA-ARCHIV
Seit genau 40 Jahren existiert in Kassel das documenta-Archiv. Zwanzig Jahre nach der documenta 5 (1972) ist im Jahre 1992 durch dieses Archiv eine multimediale historische Aufbereitung dieser seinerzeit von Harald Szeemann kuratierten Ausstellung unternommen worden. Dazu zählen u.a. auch künstlerische Original-Beiträge der Sektion Film, die 1972 erstmals in eine documenta integriert wurden. Diese Maßnahme und andere Aspekte in Szeemanns damaliger Programm-Struktur gelten bis heute als wegweisend für alle folgenden documenta-Projekte. Über diese historische Aufbereitung plant das Archiv nun im Jahre 2001 eine Ausstellung, die von der deutschen UNESCO-Kommission als “offizieller deutscher…