WANDERUNG
Für die Arbeiter in der Dortmunder Kokerei “Hansa” war der Job am Koksofen die “Vorhölle”. In brütender Hitze mussten sie die Kohle ins Feuer schaufeln. Seit 1992 ist die Kokerei stillgelegt und zur Industriebrache verkommen. Die Fotokünstler Karin Veldhues und Gottfried Schumacher organisierten dort im Rahmen der Ausstellung “Die verbotene Stadt” eine “Wanderung von elf menschlichen Akten”. Ohne Publikum flanierte die nackte Gruppe vor der Kulisse von Löschtürmen, Gasbehältern und Kompressorenhallen: “Die Aktmodelle waren zur Gelassenheit im Gehen und Wandern aufgefordert, so dass ihre Wanderung als Müßiggang erschien” – in völligem Gegensatz zu den Bewegungsabläufen im früheren Produktionsalltag.
SITTENWÄCHTER
Der Münchener Schirmer/Mosel Verlag hatte dem von Condé Nast publizierten Magazin “GQ” einen Vorabdruck des Bandes “Nudes” von Thomas Ruff überlassen. “Offensichtlich auf Einspruch des Presse-Grosso Verbands, der den Vorwurf der Pornografie erhob”, entschloss sich die “GQ”-Redaktion jedoch zu schwarzen Balken auf den Bildern. Verleger Lothar Schirmer protestierte gegen diese “kunstfeindliche Zensurmaßnahme”. Wenn man sich schon als Sittenwächter wie zu Zeiten des “Volkswartbundes” und des seligen bayerischen Kultusministers Alois Hundhammer aufspielt, hätte man heute viel zu tun, um sämtliche Zeitungskioske komplett schwarz anstreichen.
DORTMUND: LEBENSPRAXIS
Hinter dem Titel “kFP/02” verbirgt sich “ein künstlerisches Forschungsprojekt über Transfer- und Integrationsleistungen künstlerischer Tätigkeit im Kontext von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie deren Verhältnis zur gesellschaftlichen Lebenspraxis”. An Seebach, Klaus Heid und Rüdiger John führten dieses Projekt im September/Oktober 2002 im Künstlerhaus Dortmund als “offene Form” durch. Unter anderem boten sie einen “Kreativ-Workshop für Manager” an.
DORTMUND: MEDIENKUNSTVERBUND
Ein “Medienkunstnetz” ist in Dortmund als Verbund des Museums am Ostwall mit dem…