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Ausstellungen: Berlin · von Manuela Lintl · S. 220 - 221
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Akinbode Akinbiyi

Being, Seeing, Wandering Hannah-Höch-Preis 2024
Berlinische Galerie / Museum für moderne Kunst 08.06.– 14.10.2024

von Manuela Lintl

Akinbode Akinbiyi gilt zu Recht als Flaneur mit der Kamera und lädt das Publikum gleichsam zum Flanieren durch seine Einzelausstellung ein, die von Katia Reich in enger Abstimmung mit ihm konzipiert wurde. Nach seiner Teilnahme an der documenta 14 in Kassel und Athen 2017 waren seine Werke bereits 2020 in einer Einzelausstellung im Berliner Martin Gropius Bau zu sehen. Nun präsentiert die Berlinische Galerie unter dem Titel Being, Seeing, Wandering eine umfangreiche Auswahl seiner Straßenfotografien, die seit den 1990er Jahren meist in (Langzeit-) Serien auf ausgedehnten Streifzügen durch verschiedene Metropolen entstanden sind. Anlass ist die Auszeichnung des Fotografen, Autors und Kurators mit dem renommierten Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin für sein Lebenswerk. Geboren 1946 in Oxford, wuchs Akinbode Akinbiyi in England und im nigerianischen Lagos auf und lebt und arbeitet seit 1991 in Berlin.

Viele seiner fotografischen Straßenszenen referieren direkt oder indirekt, bisweilen subtil auf Themen wie (Post-) Kolonialismus, Identität, Abgrenzungen im Sinne des von Huntington proklamierten „Clash of Cultures“, Rassismus, Assimilation sowie Bewahrung und Wandel westafrikanischer Traditionen und Kultur. Sie liegen damit im Trend einer kritischen Aufarbeitung historisch problematischer und gesellschaftspolitisch brisanter Thematiken auch innerhalb der deutschen Kulturpolitik. Ob es gelingt, damit zumindest bei einem kunstinteressierten Publikum den Blickwinkel auf einer breiteren Ebene zu wechseln und zu erweitern, zumal in einer Gesellschaft die gerade stark in Richtung Rechtspopulismus abdriftet, bleibt hoffnungsvoll abzuwarten. Nach seinem Studium der Anglistik an der University of Ibadan in Nigeria…

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