53. BIENNALE VENEDIG: Länderpavillons
Ägypten: Adel El Siwi, Ahmad Askalany – Leggermente monumentale
Kurator:Adel El Siwi / Ort: Giardini
Adel El Siwi und Ahmad Askalany – “Lightly monumental”
Wer den ägyptischen Pavillon betritt, wird von einer eigenartigen Begrüßungs-Delegation in Empfang genommen. Zu beiden Seiten des Eingangs stehen riesige, gesichtslose Gestalten, die sich in neugierig-stummer Haltung zum Eintretenden herab neigen. “Leggermente monumentale” lautet das Motto der Ausstellung, und die aus Palmblättern geflochtenen Skulpturen von Ahmad Askalany sind genau das: auf leichte Weise monumental. Im Raum verteilt stehen weitere figürliche Arrangements. Sie stellen Alltagsszenen dar, wie eine Gruppe sitzender Menschen, Frauen auf Balkonen, einen Rad fahrenden Brotauslieferer oder einen Mann mit Wasserpfeife. Am ungewöhnlichsten ein sich küssendes Paar, beobachtet von einer im Halbkreis stehenden Schar kleiner Katzen. Begleitet werden die Skulpturen von Bildern des Malers Adel El Siwi, der diesen Auftritt Ägyptens übrigens auch kommissarisch betreut. Seine in Blöcken gehängten Werke in Mischtechnik sind in einer zurückgenommenen Farbpalette gehalten. Die jeweils zentriert ins Bild gesetzten Figuren korrespondieren in ihrer silhouettenhaften Geschlossenheit mit den Skulpturen Askalanys.
Auch wenn die nationalen Biennale-Schauen offiziell nicht als Verkaufsausstellungen gelten, profitieren viele Händler natürlich vom prestigeträchtigen Biennale-Geschehen und bringen sich durch Finanzierung der Präsentationen gerne unmittelbar ins Geschäft. Im ägyptischen Pavillon waren jedoch keine Zwischenhändler am Werk. Hier ermöglichen kleine, neben den Kunstwerken angebrachte Visitenkarten Interessenten die direkte Kontaktaufnahme mit den Künstlern.