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Titel: Ressource Aufmerksamkeit · von Florian Rötzer · S. 92 - 94
Titel: Ressource Aufmerksamkeit , 1999

FLORIAN RÖTZER
Agentur für virtuelle Topmodels

Die Erfolgsgeschichte etwa von Lara Croft bei der Gründung einer Agentur für virtuelle Topmodels mag im Hintergrund gestanden haben. Elite Models (www.elitemodels.com), angeblich die weltweit größte Agentur, die so prominenten Models wie Cindy Crawford, Linda Evengelista, Claudia Schiffer, Naomi Campbell oder Gisela Bündchen zu ihrem Erfolg verholfen haben will, ist jedenfalls mit einer Investition von einer Million Dollar in das nächste Jahrtausend eingetreten und will jetzt nicht nur mehr nur Models aus Fleisch und Blut, sondern auch virtuelle vermarkten.

Eingekauft wurde von Elite Illusion 2K (www.illusion2k.com) bislang Webbie Tookay vom schwedischen Designer Steven Stahlberg. Man hofft die virtuellen Geschöpfe genauso wie echten Models und für dasselbe Geld für Modenschauen, Werbe-, TV- und Kinofilme, Computerspiele und Internetprojekte anzubieten. Wahrscheinlich soll die neue postbiologische Konkurrenz den alten Models aber nicht das Geschäft abgraben, sondern nur die Einnahmemöglichkeiten der Agentur erweitern. Massiv soll überdies um Webbie Tookay herum eine ganze Reihe von Angeboten aufgebaut werden, die wohl den Sinn haben, deren Identität aufzubauen, und um zu demonstrieren, wie man virtuelle Models einsetzen kann. In dem digitalen Magazin Webbie News sollen “die interessantesten Informationen im Web” mit einer speziellen Suchmaschine gegeben werden. In WebbieFun wird sie als Hostess dienen, um die Besucher zu beraten, wie und wo sie ihre Freizeit verbringen können. Mit Mens@gem Premiada soll für Preisausschreiben geworben werden. WWW oder What We Wear soll zu einem Markennamen der “Generation Web” aufgebaut werden, um Mode und andere Produkte online zu vermarkten. Und dann wird es womöglich noch Webbie Cine…


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