Frank Frangenberg
Aernout Mik
»primal gestures, minor roles«
Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven, 29.1. – 7.5.2000
Die Geste von Aernout Mik ist großzügig und offen. Die Stärke seines Auftretens wendet sich in einer großen Einzelausstellung gegen die Arbeiten. Keine Dynamik stoppt “Primal gestures, minor roles” – ursprüngliche Bewegungen, kleinere Rollen übersetzt das Wörterbuch: einen bescheidenen Duktus trägt der Titel – , die Retrospektive des 1962 in Groningen geborenen Aernout Mik, dem das ganze aktuelle Van Abbemuseum zur Verfügung gestellt wurde. Die flache langgeduckte Halle, das temporäre Ausweichquartier des Van Abbemuseums in Eindhoven – von der anderen Straßenseite grüßt die moderne Spielzeugburg des Philips-Stadions herunter – ist in ihren kriechenden Ausläufern und Peripherien dunkelgrau gestrichen. Zur Zeit der Ausstellung von Aernout Mik ist sie in ihrem Innern von einem aus mittelhohen, organisch geschwungenen, fleischfarbenen Wänden, ein Labyrinth, durchzogen.
Der Eingang, ein Maelstrom, wird durch einen Tunnel angezeigt: Gerade aus durch. Bevor man linker Hand einen ersten Durchgang erkennt, macht der Korridor einen Bogen, krümmt sich in seinem weichen Beige und zeigt rechts einen zweiten Ausgang und geradeaus den dritten. Ich nehme den ersten Gang und bin plötzlich – ein schöner Effekt – in der Ausstellung. Gerade noch wähnte ich mich allein, nun sehe ich mehrere Besucher. Und stehe der in der Wand eingelassenen Videoprojektion “a small group, falling” gegenüber, zwei Personen die an einem Bungeeseil an einer Brücke befestigt den Weg nach unten suchen. Wenn der Betrachter weitergeht im Labyrinth wird er Buchten finden, Objekte und Videos, auf eingelassene Schirme projiziert, Installationen – zu jeder…