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Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 304 - 304
Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini ,

Ägypten

Wael Shawky

DRAMA 1882

Kommissar: Ägyptisches Ministerium für Kultur – Akademie von Ägypten Kurator / Künstler: Wael Shawky Ort: Giardini

Wohl erstmals in der Geschichte der Venedig Biennale bildeten sich vor dem Pavillon von Ägypten sofort lange Warteschlangen. Denn das Land wird von Wael Shawky vertreten. Geboren wurde Wael Shawky 1971 in Alexandria. In seiner Jugend lebte er im saudi-arabischen Mekka, kehrte mit 13 Jahren zurück nach Ägypten und studierte später in den USA. Heute gehört er zu den bekanntesten Künstlern des Nahen Osten. Bekannt wurde er mit seiner Film-Trilogie Cabaret Crusades (2010–2015): Mit Marionetten inszeniert er darin die Geschichte der christlichen Kreuzzüge im 11. / 12. Jahrhundert aus arabischer Sicht. In Venedig ist zeitgleich mit der Biennale auch der dritte, vom Mathaf Museum in Doha beauftragte Teil von Al Araba Al Madfuna (2015–16) im Rahmen der vom Qatar Museum organisierten Schau Your Ghosts Are Mine im ACP-Palazzo Franchetti zu sehen.

Für den Pavillon Ägyptens entwickelte Shawky seinen neusten Film Drama 1882, der erweitert ist mit Vitrinen, Skulpturen und einem in Murano hergestellten Spiegelrelief. Thema ist die Urabi-Revolution 1879–82. Im 19. Jahrhundert gehörte Ägypten noch zum Osmanischen Reich, hatte aber eine relative Unabhängigkeit erlangt. Durch enorme Staatsschulden, u.a. durch den Bau des Suezkanals, musste der Herrscher seinen Anteil an dem Kanal 1875 an Großbritannien verkaufen. Die Schulden spielten den ausländischen Mächten in die Hände, 1878 wurde ein Brite als Finanzminister und ein Franzose als Arbeitsminister eingesetzt. Gegen diese Kontrolle entstand eine Opposition um Oberst Ahmed Urabi Pascha, der sich intellektuelle…

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