Ägypten
Moataz Mohamed Nasr Eldin
The Mountain
Kurator: Kulturministerium
Ort: Giardini
Die Bewohner eines Tals glauben an einen bösen Dämon, der auf einem Hügel lebt. Kein Bewohner des nahegelegenen Dorfs verlässt das Haus nach Sonnenuntergang, keiner betritt den Hügel. In der Umgebung erzeugt allein das Aussprechen des Namens Angst. Eines Tages kommt eine junge Tochter, die nach Kairo gezogen war, zurück in dieses Dorf. Die Männer sind entsetzt, weil sie kein Kopftuch trägt und nicht in das Schema der traditionellen Frauen passt. Statt sich auf diese Diskussionen einzulassen, fordert sie einen radikalen Schritt: Die Dorfbewohner sollen endlich ihre Furcht und ihren Aberglauben überwinden. Darum werde sie bei Nacht auf den Hügel gehen und zeigen, dass dort nichts Furchterregendes lebt. Als sie in der Nacht losgeht, öffnen sich langsam immer mehr Türen. Zögerlich folgen ihr die Männer. Aber als sie oben den Stab in den Boden rammt, gerät ihr Kleid dazwischen. Sie kann nicht aufstehen, etwas scheint sie festzuhalten. Sie wird immer panischer – und sinkt bewusstlos zur Seite. Ist sie tot? Lebt sie noch? Mit diesen Worten endet „Mountain“, Moataz Nasrs Beitrag für Ägypten. Der 1961 in Kairo geborene Künstler wird seit 2001 von der italienischen Galerie Continua vertreten, 2008 eröffnete Nasr den alternativen Ausstellungsraum Darb 1718 in Kairo. Mit Arbeitsgruppen, Ausstellungen und Filmvorführungen ist es einer der wichtigsten Orte für zeitgenössische Kunst in der ägyptischen Hauptstadt. Sowohl in seinem künstlerischen Werk als auch im Programm von Darb 1718 verbindet Nasr lokale Beobachtungen mit globalen Entwicklungen.
Die Geschichte von…