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Ausstellungen: Wiesbaden · von Maria Anna Tappeiner · S. 278 - 279
Ausstellungen: Wiesbaden , 2017

Adriana Lara

The Product & The Post-product
NKV Nassauischer Kunstverein Wiesbaden 05.11.2016 – 28.05.2017
von Maria Anna Tappeiner

Postfaktisch, postdigital, postdemokratisch – wir leben in einer Zeit, in der das Präfix post Konjunktur hat, in der Begriffe sich schneller ändern als das, was sie beschreiben (sollen). Die documenta-Teilnehmerin Adriana Lara (geboren 1978 in Mexiko-Stadt) rückt das Postprodukt ins Zentrum ihrer Ausstellung in Wiesbaden. Dabei verbindet sie als Stipendiatin von „Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen“ zwei Ansätze miteinander, die sich kongenial ergänzen: einerseits die von Fluxus postulierte Einheit von Kunst und Leben, die sich in kollektiven, spontanen Aktionen entlud, andererseits das Reflektieren und Perpetuieren von bereits Gedachtem oder Gemachtem. Denn alles, was neu entsteht, ist bereits in eine Geschichte oder einen Kontext eingebunden, kurz: ohne Produkt kein Postprodukt. Lara verbindet im Nassauischen Kunstverein das flux’sche Zufallselement (Ausstellungsbesucher) mit einem Ausstellungskonzept, in dem sie vorangegangene Projekte wiederverwertet.

Die Fluxusnähe zeigt sich bei Lara bereits in der Wahl des Hauptgegenstandes der Ausstellung: Coca Cola-Kästen und geleerte Flaschen. Beim Betreten des Raums übersieht der Besucher leicht die gelben, gestapelten Getränkekästen, obwohl sie doch unübersehbar zum Handeln auffordern: „Trink Coca-Cola“ steht in roter Schrift auf ihnen. Der seit Jahrzehnten vertraute Werbespruch stellt sich gegen die Ausstellungsgewohnheit, bitte nichts anzufassen. Doch ein beiliegender Flaschenöffner unterstreicht die gewünschte Mitwirkung der Besucher. Sind die Flaschen geleert, werden sie zum Teil der Installation, kann man sie doch beliebig in einem der beiden Ausstellungsräume abstellen. Ganz im Sinne des Fluxusaktionisten John Cage: „I welcome whatever happens next.“ Der mögliche…


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von Maria Anna Tappeiner

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