Ad Reinhardt
“Als Künstler und Maler möchte ich das Symbolische weitgehend ausschließen.”
Ad Reinhardt gehört zu den Exponenten “schwarzer Kunst” in diesem Jahrhundert. Bei einer simultanen Telefondiskussion am 16.8.1967, an der neben ihm noch die Künstler Michael Snow und Aldo Tambellini, der Komponist und Musiker Stu Broomer, der Architekt und Kritiker Harvey Cowan, der Soziologe und Kritiker Arnold Rockman und der Komponist, Jazzmusiker und Dichter Cecil Taylor teilnehmen. Reinhardt geht bei diesem Gespräch auf die vielfältigen Konnotationen ein, die mit der Unfarbe Schwarz verknüpft sind. Die Diskussion ist abgedruckt in dem jüngst von Thomas Kellein im Verlag Silke Schreiber herausgegebenen Band ,,Ad Reinhardt. Schriften und Gespräche”, München 1984, S. 225-242. Hier das Eingangs-Statement von Reinhardt:
“Ich habe einmal eine Diskussion über Schwarz organisiert und sie eröffnet mit Schwarz als Symbol, Schwarz als Farbe und den Konnotationen von Schwarz in unserer Kultur, in der uns unser ganzes System in Begriffen von Dunkelheit, Helligkeit, Schwarz und Weiß eingeprägt wird. Gut und Böse sind mit Schwarz assoziiert. Als Künstler und Maler möchte ich das Symbolische weitgehend ausschließen, denn Schwarz ist nicht als Farbe interessant, sondern als Nicht-Farbe und als Abwesenheit von Farbe. Ich möchte dann gerne über Schwarz in der Kunst sprechen – Monochromie, Monotonie und die Kunst des Malens im Gegensatz zur Kunst der Farbe.
Hier ist ein Zitat von Hokusai: “Es gibt ein Schwarz, das alt, und ein Schwarz, das neu ist. Leuchtendes Schwarz und stumpfes Schwarz, Schwarz im Sonnenschein und Schwarz im Schatten. Für das alte Schwarz muß man eine Beigabe von Blau verwenden,…