Abschied von den Versprechen des Ästhetischen?
Sechs Fragen und Antworten zu Sinn und Bedeutung von Kunst
von Paolo Bianchi inspiriert durch Mafalda Millies
Vorweg die kurze Geschichte, wie es zu den sechs Fragen gekommen ist: Die freiberufliche Journalistin Mafalda Millies besuchte im Sommer 2012 im BMW Guggenheim Lab in Berlin einen für sie sehr inspirierenden Vortrag des Philosophen Wolfgang Welsch. Thematisch ausgerichtet war er auf die Geschichte der Evolution, die Grenzen zwischen Mensch und Tier und natürlich die Kunst. Als die Zeitschrift „Traffic“ sie kurz danach bat, für eine ihrer Ausgaben einen Beitrag zu verfassen, in der philosophische und anthropologische Sichtweisen zur Kunst verhandelt werden sollten, formulierte Millies sechs Interview-Fragen an Welsch. Sie nutzte somit die Gelegenheit, auch aus persönlichem Interesse, die Ideen und Theorien von Welsch besser verstehen zu lernen und zu vertiefen. Kunstforum-Gastherausgeber Paolo Bianchi entdeckte bei seiner Recherche zum vorliegenden Band „Der Sinn der Kunst“ diesen Text und war überrascht, wie hartnäckig Millies nach der Bedeutung von Kunst fragt und immer wieder von Neuem die Thematik aufgreift: Kunst als Humandimension oder Kulturphänomen? Wie ist es um die Funktion und Autonomie von Kunst bestellt? Steht der Geist der Kunst oder das Lustempfinden, durch diese angefacht, im Mittelpunkt?
Die sechs Fragen wurden hier nun leicht variiert, mit weiterführenden Hinweisen versehen und dann an Persönlichkeiten der Philosophie gesandt, die im Bereich der Ästhetik und Kunst tätig sind. So hat Wolfgang Welsch in Folge bewirkt, dass sich drei Denker und Denkerinnen spontan bereit erklärt haben, sich dieser Initiative mit den sechs Fragen…