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Ausstellungen: Kassel · von Ingo Arend · S. 263 - 265
Ausstellungen: Kassel ,

Kassel
about: documenta

Neue Galerie, Dauerausstellung seit dem 22.11.2019
von Ingo Arend

Zwei antike Stühle in dunkelbraun, gegeneinandergestellt. Besucher der documenta 12 im Jahr 2002 werden sich an die Sitzgelegenheiten erinnern. Unter dem Namen „Fairytale – 1001“ hatte der chinesische Künstler Ai Weiwei 1001 Exemplare der antiken Möbel auf der von Roger Buergel und Ruth Noack kuratierten Ausgabe der Weltkunstschau über die verschiedenen Ausstellungsorte verteilt. Sein Ziel: „Austausch“ und „Dialog“. Nun sind die Sitzgelegenheiten erneut zu sehen in Kassel – in der neuen Dauerausstellung zur documenta in der Neuen Galerie der „documenta-Stadt“.

Die am Ende des vergangenen Jahres eröffnete Schau versteht sich, so heißt es im Wandtext, „als Teil des Diskurses über die documenta“. Es ist aber kein kuratorisches Konzept jenseits eines chronologischen erkennbar, die Geschichte der wichtigsten Kunstausstellung der Welt zu erzählen. Jeder Ausgabe der documenta ist ein eigener Raum gewidmet, von Arnold Bode 1955 bis Adam Szymczyk 2017. Jede Station greift typische Gestaltungselemente der jeweiligen Schau auf. Dazu gibt es ein zentrales Kunstwerk, eine Schautafel mit Kurzcharakterisierung der Idee der jeweiligen documenta samt Daten, Fakten und charakteristischen Zitaten. Fotos, Aktenauszüge und faksimilierte Zeitungskritiken ergänzen die einzelnen Kabinette. Den Wandel in der Massenrezeption bildender Kunst belegen eindrucksvoll Aufnahmen von der documenta 3 im Jahr 1964, die die fassungslosen, vorurteilsbeladenen Reaktionen der Besucher auf die moderne Kunst dokumentieren. Ein fortlaufender Zeitstrahl parallelisiert (in Schwarzweiß-Fotos dokumentierte) Ereignisse aus der internationalen Politik mit den einzelnen documenta-Ausstellungen. Politische Ereignisse wie der Tod Stalins 1953, der Volksaufstand vom 17. Juni im gleichen Jahr in der damaligen DDR…

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