Abenteuer im Reich der Farben
Gotthard Graubner, Galerie m, Bochum Bridget Riley, Galerie Reckermann, Köln John Chamberlain, Galerie Zwirner, Köln Gerhard Richter, Galerie Wilkens-Jacobs, Köln
Die Geburtsdaten zwischen John Chaimberlain (1927), Gotthard Graubner (1930), Bridget Riley (1931) und Gerhard Richter (1932) differieren gerade um 5 Jahre.
Daß sie einer Generation angehören, wäre somit schon von daher belegt. Ihre künstlerischen Ausdrucksweisen sind von je individuellen Ansätzen geprägt. Dennoch verbindet sie abgesehen von jenem heute in Frage gestellten internationalen Geist der Avantgarden eine sicher weit zu fassende Haltung, die vor allem durch die Auseinandersetzung mit der Farbe bestimmt wird. Die Parallelität der Ausstellung der genannten Klassiker aus der noch immer andauernden jüngsten Vergangenheit erlaubt den Blick auf Künstler, die vor allem durch die Radikalität ihrer Konzentration auf die Grundfaktoren der Kunst und deren experimentelle Auslotung in je unterschiedlichen Arbeitsweisen und Intentionen nicht nur ein unverwechselbar eigenständiges Werk herauskristallisierten, sondern entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der aktuellen Kunst gehabt haben.
Dabei verdient die Ausstellung von Gotthard Graubner in der Bochumer Galerie m besondere Hervorhebung. Zeigt doch hier ein Künstler, der manchem am Ende seiner Entwicklungsfähigkeit angelangt zu sein schien, einen faszinierenden Aufbruch in eine neue Werkphase, welche gleichwohl zutiefst mit seiner früheren Arbeit verknüpft ist. Sein Auftritt auf der vorletzten Biennale zu Venedig war wohl die Nahtstelle für die Reaktivierung seiner künstlerischen Leitvorstellung der “Farbraum-Körper”-Malerei durch eine spannungsgeladene Verbindung der meditativen und expressiven Komponenten, die sein Werk neuerlich bestimmen. Nehmen wir an, daß die neue Malerwut auch den Lehrer so vieler Künstler herausforderte. Wichtiger aber war für…
