Michael Nungesser
Abdoulaye Konaté
»Useful Dreams«
Blain| Southern, Berlin, 7.2.2015 – 18.4.2015
Die großflächigen und hohen Räume der Galerie Blain| Southern eignen sich in besonderer Weise für die großformatigen Bilder (und einige wenige Objekte) von Abdoulaye Konaté, die in der Ausstellung „Useful Dreams“ zu einer kleinen Rückschau auf das Schaffen des Künstlers inszeniert sind: nicht Gemälde, sondern Textilbilder, die von figurativ-symbolischen bis zu geometrisch-abstrakten Kompositionen reichen. Kuratorin ist Koyo Kouoh aus Kamerun. Der signalhafte, farbenfreudige Eindruck der großzügig in den Hallen verteilten Werke hat auf den ersten Blick fast festlichen Charakter. Erst bei genauerem Betrachten und in der Auseinandersetzung mit dem kulturellen Hintergrund von Konaté erschließen sich auf subtile Weise gesellschaftlich brisante Themen.
Abdoulaye Konaté ist ein international anerkannter Künstler, spätestens seit er 2007 auf der von Roger M. Buergel in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Ruth Noack geleiteten „documenta 12“ in Kassel beteiligt war. Er kommt aus der Peripherie der internationalen Kunstszene, aus dem westafrikanischen Staat Mali, geboren 1953 in Diré. Heute lebt er in der Hauptstadt Bamako. Dort hatte Konaté auch sein Studium begonnen, das er am Instituto Superior de Arte in Havanna/Kuba fortsetzte. Er arbeitete dann in Bamako als Graphikgestalter im Nationalmuseum von Mali. Heute ist er Direktor des staatlichen Conservatoire des Arts et Metiers Multimédia Balla Fasséké Kouyaté. Er erhielt hohe Auszeichnungen seines Landes und war u.a. 2004-07 auf der von Simon Njami kuratierten internationalen Wanderausstellung „Afrika Remix“ vertreten.
Nach Anfängen als Maler wandte sich Konaté dann textilen Materialien zu, die als Kommunikationsmittel in der kulturellen Tradition des Landes einen…
