Abbildungsverbote
Wolfgang Ullrich über Siegerkünstler und leere Bildkästen
Ein Gespräch von Isabel Hufschmidt
Geb. 1967 in München. Ab 1986 Studium der Philosophie, Kunstgeschichte, Logik / Wissenschaftstheorie und Germanistik in München. Dissertation 1994 über das Spätwerk Martin Heideggers. Danach freiberuflich tätig als Autor, Dozent, Berater. 1997 bis 2003 Assistent am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste München, danach Gastprofessuren an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Von 2006 bis 2015 Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seither freiberuflich tätig als Autor, Kulturwissenschaftler und Berater. Lebt in Leipzig und München.
Isabel Hufschmidt: Am 23. Februar 2016 begann alles mit einer Rundmail via H-ArtHist (http://arthist.net/). Diese erreichte auch mich, weshalb wir uns nun zum Gespräch getroffen haben. In dieser Rundmail sprechen Sie ein Problem an, das im Alltag von Publizisten und Wissenschaftlern scheinbar allgegenwärtig geworden ist: die Verweigerung der Abdruckgenehmigung von Bildern durch Künstler, vor allem, wenn der Autor einer Vorlage des Textes vor Publizierung und etwaiger Änderungswünsche im Text nicht Folge leistet. War der Rundbrief auch ein Luftmachen über dieses Ärgernis, wie es Ihnen bei der Realisierung Ihres kürzlich erschienenen Buches „Siegerkunst“ begegnet ist? Da trifft der Leser ja auf einige leere Bildkästen als Verweis auf verweigerte Abbildungen.
Wolfgang Ullrich: Nein, ich würde nicht davon sprechen, dass ich hier meinem Ärger Luft machen wollte. Ich war eher neugierig zu erfahren, ob das, was mit meinem Buch passiert ist, ein Einzelfall ist, oder ob auch schon anderen Kolleginnen und Kollegen der…