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Ausstellungen: Pythagorion · von Ingo Arend · S. 336 - 337
Ausstellungen: Pythagorion , 2016

A world not ours

Art Space Pythagorion, Samos
05.08. – 15.10.2016
von Ingo Arend

„Ferry to Samos“. Ein strahlend blaues Plakat mit einem weißen Boot lockt in der türkischen Hafenmetropole Izmir zu einem Ausflug auf die griechische Insel Samos. Für Touristen ist der 35 Euro billige Trip kein Problem. Für die syrischen Flüchtlinge, die zu Tausenden in der Hafenstadt darauf warten, sich auf europäischen Boden zu retten, markiert die 400 Kilometer lange Strecke zwischen Asien und Europa eine unüberwindbare Grenze. Die österreichische Künstlerin Tanja Boukal hat das idyllische Bild auf eine Aluminiumplatte gezogen und mit Fotos all der Dinge umgeben, die Menschen auf der Flucht über das Meer verlieren: Schwimmwesten, Wasserflaschen, Medikamentendosen. „Memories of Travels and Dreams“ ist ein schlagendes Bild dafür, wie die schöne, friedliche Welt der einen eben nicht die der anderen Menschen ist.

Die Ausstellung in dem kleinen weißen Gebäude im Hafen von Pythagorion auf der griechischen Insel Samos, in dem Boukals Arbeit hängt, ist, schlägt beim Thema Flüchtlinge einen dritten Weg der politischen Ästhetik ein – zwischen Ai Weiweis spektakulärer Inszenierung am Strand von Lesbos und der aktivistischen Dramatik der Aktion „Flüchtlinge fressen“ des „Zentrums für Politische Schönheit“ vor dem Berliner Maxim Gorki Theater. „A World not ours“ hat Kuratorin Katharina Gregos die kleine, intime Gruppenausstellung von zehn Künstlerinnen genannt, die sie für die private Kulturstiftung des deutsch-griechischen Philanthropen- und Wissenschaftler-Ehepaars Schwarz in dem vor vier Jahren zum Art Space umgebauten alten Hotel ausgerichtet hat. In dem gleichnamigen Film hat der dänisch-palästinensische Filmemacher Mahdi Fleifel 2012 sein Aufwachsen in dem Palästinenser-Camp…


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