Ole Frahm
A Sense of Yuma. Ironie im Comic
Indianer, so heißt es, hätten „no sense of humor“, wie Ignatz Mouse am 8. April 1920 in verschiedenen Zeitungen des Konzerns von William Randolph Hearst mitteilt. Sein Counterpart Krazy Kat, nach der auch der Strip von George Herriman benannt ist, widerspricht. „Some of them has.“ Welche? „Them as comes from ‚Yuma’ has.“ Und als ob dieses Wortspiel nicht genügen würde, deduziert eine der populärsten Figuren ihrer Zeit: „Because if they come from ‚Yuma’ they must be ‚Yumarists’ – and being ‚Yumarists’ they must also have a ‚sense of Yuma’“. Im letzten Panel sehen wir Ignatz Mouse dabei, einen Ziegelstein aufzuheben, während Krazy Kat davon träumt, dass ein Ziegelstein angeflogen kommt. Dieses Mal wird der Steinwurf – anders als meist zu dieser Zeit – ausbleiben, denn Offissa Pupp ermahnt Ignatz, den Stein liegen zu lassen
Diese Pointe des Streifens erschließt sich dem heutigen wie dem zeitgenössischen Leser nur, wenn er weitere Strips des Paares kennt, in denen die Dreiecksbeziehung zwischen Hund, Katze und Maus variiert wird. Die Natur ist hier so auf den Kopf gestellt, wie das Verständnis der Sprache: Die Katze liebt die Maus und versteht die Ziegelsteine, die sie von der Maus an den Kopf bekommt, als Liebesbeweis. Die Maus wiederum verachtet die Katze und hat ihre Lebensaufgabe darin gefunden, ihr Steine an den Kopf zu werfen, was von dem Polizisten, einem nach der Katze verrückten Hund, geahndet wird, indem er die Maus in das aus Ziegelsteinen gemauerte Gefängnis wirft. In diesem…