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Titel: Parasitäre Paradoxa · von Christian Wandhoff · S. 146 - 157
Titel: Parasitäre Paradoxa ,

… a different story to tell …

Parasitismen als queere*, künstlerische Praktiken?
von Charlotte Kaiser und Christian Wandhoff

I like to remind myself every day at sunrise that what we are experiencing is not a natural process.
It’s another phase of a war that has yet to end.
The change that’s needed is so profound that its often described as impossible.
So profound, that it’s often described as unimaginable.
But the impossible is coming.
And the unimaginable is due.1

Als wir unsere Überlegungen zu diesem Beitrag begannen, haderten wir aus einer queeren* Perspektive mit dem Begriff des Parasitären. In der westlichen Kultur ist der Parasit derart negativ besetzt – als Mitesser*in, als Ratte und Krankheit – der*die eine*n gesunde*n Wirt*in ohne Mehrwert für denselbigen ausnutzt. Wie also den Begriff aus einer queeren* Perspektive betrachten ohne Gefahr zu laufen, quee-re* Perspektiven selbst als parasitär negativ zu klassifizieren? Ein parasitäres Verhältnis besteht aus einer binären Unterscheidung von zwei getrennt betrachteten Entitäten: Wirt*in und Parasit*in.2 Diese Sichtweise ist limitierend und „vergisst die umfassenderen ökologischen und gemeinschaftlichen Zusammenhänge, in denen Wirt-Parasit-Beziehungen überleben und gedeihen.“3 Queerness* als Begriff, ehemals ebenso negativ besetzt, wurde sich von queeren* Communities angeeignet, um die Vielfältigkeit von Gemeinschaften und Identitäten zu beschreiben. Dabei möchte sich Queerness* Fremdklassifizierung entziehen und stellt auf Binaritäten beruhende Systeme in Frage. Donna Haraway schreibt: „Queering has the job of undoing ‚normal‘ categories, and none is more critical than the human / nonhuman sorting operation“. [02]4

Dabei sind Konzepte von queer* ecology essenziell, „bei dem der Parasit sein Wirtssystem nur so weit untergräbt, wie er…

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von Christian Wandhoff

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