Thomas Wulffen
7 Hügel – Bilder und Zeichen des 21. Jahrhunderts
Martin-Gropius-Bau, Berlin, 15.4. – 29.10.2000
Der Martin-Gropius-Bau liegt in unmittelbarere Nähe des neuen Potsdamer Platzes. Mit der Ausstellung ‘Sieben Hügel’ beweist er nicht nur die räumliche Nähe, sondern auch eine inhaltliche. Beide lassen sich kennzeichnen durch eine Verdichtung, die ihresgleichen sucht. Wo der Potsdamer Platz eine Architektur des Kapitals feiert, feiert ‘Sieben Hügel’ die Kapitale Berlin. Mit fünf Jahren Vorbereitungszeit und einem Budget von 28 Millionen Mark braucht sich die Ausstellung nicht hinter der documenta X zu verstecken, was ihre finanziellen Dimensionen angeht. Was ihre künstlerischen Inhalte betrifft, so bleibt sie mehr oder minder auf dem Standard des 20. Jahrhunderts, wenn nicht des 19.Jahrhunderts, stehen. Mit dem Untertitel ‘Bilder und Zeichen des 21. Jahrhunderts’ ist sie die offizielle Millenniums-Ausstellung Berlins, eine Berlin-Expo und eine Kopfgeburt Westberlins. Im Leitungsgremium findet sich denn auch kein einziger Ostberliner oder Osteuropäer. Das gibt Anlass zu der Vermutung, dass mit der Ausstellung auch der Utopieverlust der Linken nach Ende des Kalten Kriegs wenn nicht kuriert, dann doch sediert werden soll. Soviel Zukunft in der Vergangenheit war nie.
Und die wird dann auch so inszeniert, dass dem Betrachter Hören und Sehen vergehen kann. Anlass dazu gibt es genug, denn die Ausstellung arbeitet mit sieben Begriffen, denen jeweils eine unterschiedliche Inszenierung angediehen wird. Der ‘Kern’ wird gestaltet von Ken Adam, Filmdesigner für ‘Dr. Strangelove’ von Kubrick und ‘Goldfinger’. Der ‘Weltraum’ findet seinen Meister in dem ersten ARTronaut Charles Wilp und die ‘Zivilisation’ wird gestaltet von dem Architekten Lebbeus Woods….