6 – HOT SPOT AFRIKA
Lukas Bärfuss klagt die Revolten in Kenya an
Vanessa Beecroft sucht die universelle Verbundenheit der Völker
Jürgen Bock beschreibt die Utopie und Klaustrophobie der „Maison Tropicale“
Simon Njami spricht über Afrikas Neubeurteilung der eigenen Vergangenheit
„Oh ja, das große, verdauende Afrika gehört bald unseren Zähen und Klauen! Hmmm, lecker, lecker, lecker!“
Abdourahman A. Waberi,aus: In den Vereinigten Staaten von Afrika, Hamburg 2008
Darfur ist für Leute von Hollywood ein Hot Spot: Neben George Clooney haben auch Stars wie Brad Pitt, Angelina Jolie, Matt Damon, Bono und Mia Farrow die internationale Aufmerksamkeit auf den Völkermord im Westsudan gelenkt. Die Performance-Künstlerin Vanessa Beecroft reist im Jahr 2005 das erste Mal nach Afrika, wo im Südsudan ihr Selbstporträt als „Weiße Madonna“ entsteht.
Die Idee zum Film „Back to Africa“ (2008) hat der österreichische Regisseur Othmar Schmiderer als er zufällig bei den Proben von André Hellers Zirkusshow „Afrika! Afrika!“ in einer Industriehalle in Mannheim anwesend ist. Die 150 Artisten und Artistinnen, von denen der Großteil direkt aus verschiedenen Ländern Afrikas kommt, erzeugen eine Atmosphäre von unbeschreiblicher Dichte. „Die Energie, die da frei wurde, war einfach umwerfend. In diesem Moment ist mir die Idee gekommen, im Rahmen eines Films dem Ursprung dieser Energie nachzuspüren.“ Die spannende Frage für den Regisseur ist: Was verbirgt sich hinter der öffentlichen Präsentation der Darsteller? Welche Geschichten haben sie? Die Dreharbeiten finden über ein Jahr verteilt, in sechs afrikanischen Staaten statt: Guinea, Gambia, Äthiopien, Ghana, Senegal und Kongo. Schmiderer erklärt im Gespräch: „Die große Herausforderung war, den Protagonisten so nahe zu…