55. Biennale Venedig, I
Die Künstlerin Nada Prlja hat ihr Werk „Peace Wall“ auf dem südlichen Teil der Friedrichstraße nach massiven Protesten von Anwohnern und Gewebetreibenden am 15. Juni 2012 vorzeitig abgebaut. „Die Mauer wird abgebaut, aber die Probleme in dieser Gegend werden bestehen bleiben. Ich hoffe, dass in den letzten Tagen ein konstruktiver Dialog mit den Anwohnern möglich sein wird, damit auch die Stimme derjenigen gehört wird, die keine Lobby im Kiez haben. Am Ende der 7. Berlin Biennale wird die Sammlung dieser ‚stillen Stimmen’ an die zuständigen Behörden übergeben“, so Nada Prlja. So umstritten sie war, hat die 7. Berlin Biennale einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Nach Angaben des Pressebüros wurden über 120.000 Besucher gezählt – das sind 40.000 mehr als bei der letzten Ausgabe. Dies sei auch durch den eingeführten freien Eintritt zu allen Veranstaltungen bedingt gewesen, sagte Pressesprecher Denhart von Harling.
Appenzell Biennale
Die Appenzell Biennale wurde 2002 von den Künstlern Emanuel Geisser, Peter Stoffel und der Kuratorin Christiane Rekade gegründet. Ziel der Biennale ist es, die Landschaft und Tradition des Appenzeller Lands mit großen Kunstprojekten zeitgenössischer Kunst in eine spannungsvolle Beziehung zu setzen. 2012 wurde Olaf Nicolai eingeladen, ein Projekt für Appenzell zu entwickeln. Auf der Ebenalp, in 1644 Metern Höhe, pflanzte Nicolai auf einer Fläche von 6 x 6 Metern ein Feld von 479 Edelweiß. Die ortsspezifische Installation mit dem Titel „Il Balcone de Federico“ wurde am 30. Juni 2012 eröffnet, als die ersten Pflanzen zu blühen begannen. Das weiße Blütenquadrat soll bis zum Herbst zu sehen sein.