JOHANNES MEINHARDT
5. Internationale Foto-Triennale
“Moving Pictures”
Fotografie und Film in der zeitgenössischen Kunst
Villa Merkel, Esslingen, 1.7. – 23.9.2001
Der Grundgedanke war einleuchtend: 1989, aus Anlass des 150. Jahrestags der Erfindung der Photographie 1839, richtete die Galerie der Stadt Esslingen in der Villa Merkel eine Foto-Triennale ein, die den (für den Markt und für die Rezeption, in der Theorie waren die wichtigsten Debatten schon früher gelaufen) immer wichtiger werdenden Bereich von Photographie als Kunst und von Kunst mit Photographie untersuchen und präsentieren sollte. Ab der 2. Foto-Triennale 1992 standen diese Veranstaltungen unter Themenstellungen: 1992 “Erfundene Wirklichkeiten”; die 3. Foto-Triennale 1995 “Dicht am Leben”; die 4. Foto-Triennale 1998 “Fotografie als Handlung / Photography as Concept”; und die 5. Foto-Triennale 2001, die jetzt in Esslingen gezeigt wird, richtet sich nach dem Thema “Moving Pictures. Fotografie und Film in der zeitgenössischen Kunst” aus. Arbeiten von über 35 Künstlerinnen und Künstlern durchweg aus den letzten drei Jahren werden präsentiert.
Schon an den Themenstellungen der fünf Triennalen zeigt sich, wie sehr die Photographie im Bereich der Kunst in extrem unterschiedliche Verfahrensweisen und Fragestellungen auseinander fällt, wie unterschiedlichen Gebrauchsweisen sie ausgesetzt ist. Auf ganz ähnliche Weise, wie es schon seit den sechziger Jahren nicht mehr möglich ist, einen Begriff der Kunst (oder auch nur der Malerei, der bis dahin selbstverständlichen Leitgattung der Moderne) zu formen, ist es auch nicht möglich, einen Begriff der Photographie zu bilden (selbst auf der Ebene der banalsten medialen Allgemeinheiten treten Probleme auf). Die Gründe dafür aber gruppieren sich in zwei Registern, deren Status…