5 – HOT SPOT GOA UM 1600
Martin Sturm und Martina Lehner berichten über die Schau „Fernberger Zeitreisen“
Georg Christoph und Christoph Carl Fernberger kommen mit Passagen aus ihren Reisetagebüchern zu Wort
Paolo Bianchi besucht eine bayerische Wunderkammer mit Kokosnusspokal
Das Klischee lebt bis heute: In Goa gibt es nichts – außer ein paar Hippies. In den Siebzigerjahren kommen die Aussteiger aus Europa mit Chartermaschinen. Das Leben in Goa ist billig, für 500 Rupien (keine zehn Euro) gibt es ein Zimmer für einen ganzen Monat. Die Polizei lässt die Hippies in Ruhe. Heute sind die legendären Strände Baga und Calangute zu einem tropischen Ballermann verkommen. Im Hinterland lässt sich Goas Zauber immer noch entdecken. So unter anderem beim Triumphbogen, den die Portugiesen gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Alt-Goa errichtet haben. Das Monument krönt die Statue des Seefahrers Vasco da Gama. Durch seine Entdeckung des Seeweges nach Indien entstehen im Jahr 1498 die ersten portugiesischen Stützpunkte in Diu, Daman und in Goa.
Die Blütezeit erlangt Goa von 1575 bis 1600. Als Hauptstadt des riesigen portugiesischen Überseereiches bekommt es die gleichen Privilegien wie Lissabon. Goa ist um 1600 ein Hot Spot der Weltwirtschaft, ähnlich wie die heutige Boomtown Shanghai. Riesige Geldsummen werden in den Bau von barocken Kirchen und Klöstern mit eindrucksvollen Malereien und Fresken investiert, um die lokale Bevölkerung von der Überlegenheit der fremden Religion zu überzeugen und sie zu dieser zu bekehren. Von Goa aus nimmt die Evangelisierung der Länder Asiens ihren Anfang.
Obwohl Oberösterreich weitab von den großen Weltmeeren gelegen ist, kommt der…