Gesellschaft für Kunst und angewandte Geschichten
Kalendermanifest
Das Leben ist aktuell ein ökonomisches Ereignis. Alle Äußerungen des Lebens sind diesem Prinzip unterworfen.
Die ökonomischen Ereignisse zeichnen sich aus durch immer neue Widersprüche.
Die Kultur ist die Ordnung dieser Widersprüche. Das System der Kultur ist der Kalender. Seine Elemente: eine begrenzte Anzahl von symbolischen Ereignissen.
Jedes Ereignis hat ein ökonomisches Ziel, Sinn und Regel. Der Kulturkampf heute geht um den Kalender.
Dort, wo scheinbare Sinn-, Ziel-, und Regellosigkeit der Kultur auftreten, zeigen sich die Krisen in der Produktion des Kalenders.
Die Kunst diente in der Kathedrale dem Gott, im Porträt dem Händler und heute als Design der Industrie.
Kunst ist nicht Leben und Leben ist nicht Kunst. Es ist Kunst, Teile des Lebens zu Kunst zu machen. Das ist die Aufgabe der Kunst.
Heute muß sie dem Kalender dienen. Künstler schafft immer neue Kalender.
Jeder soll aufstehen und ins Bett gehen, arbeiten und einkaufen können wann er will.
Jeder soll seinen Sonntag haben wann er will. Jeder soll seinen Lohn bekommen wann er will. Jeder soll Feiertage feiern wann er will. Jeder soll sterben wann und wo er will.
Abschleppdienst abbestellen
Verwirklichung
5. Oktober 1985
Am Samstagnachmittag um 14.30 Uhr werden wir vom Kontrollpunkt Dreilinden in Berlin den Abschleppdienst abbestellen.
Michael Hatzel und Ivan Dusanek
Jetzt subskribieren: Katalog der selbstverständlichen Handlungen, ca. 140 Seiten, bebilderte Berichte von aktuellen Verwirklichungen einschließlich »40 Jacken«. Wird ständig weitergeführt. Preis DM 49,50, ab November DM 65,-. Diese Postkarte ist eine weitere Katalogseite.
Mittag essen
Verwirklichung
9. November 1985
9. November 1985 essen wir zu Mittag im Schnellimbiß am Flughafen Tegel in Berlin.
Michael Hatzel und Ivan Dusanek
Der…