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Titel: Vom Ende der Demokratie · von Brigitte Franzen · S. 120 - 135
Titel: Vom Ende der Demokratie , 2010

Brigitte Franzen
40 Jahre Kunst im öffentlichen Raum

Als vor 40 Jahren im idyllischen Eifel-Städtchen Monschau die Ausstellung „Umwelt-Akzente – Die Expansion der Kunst“ stattfand, hätte wohl niemand vermutet, dass sich daraus einmal ein Erfolgsmodell für Ausstellungen im Außenraum entwickeln würde. Die von Klaus Honnef mit Rune Mields und Kapar Vallot kuratierte Schau gilt heute unter Fachleuten als eine der Weg weisenden Ausstellungen der alten Bundesrepublik. Was war das Besondere? Erstmals diente das Areal einer ganzen Stadt als Ausstellungsraum. Die künstlerischen Werke wurden situations- und ortspezifisch, gewissermaßen vor Ort konzipiert. Keine Atelierskulpturen wanderten in den Außenraum, sondern Projekte wurden in ihm realisiert. Der Begriff Umwelt hatte zu diesem Zeitpunkt noch nichts mit Ökologie zu tun, sondern bezog sich auf ein anderes Verständnis von öffentlichem Raum. Er war fassbar und konkret, außerdem wesentlich weniger sperrig als das Diktum von der Kunst im öffentlichen Raum. „Umwelt“ beinhaltete außerdem ein übergreifendes Verständnis von Kunst, die zu diesem Zeitpunkt von der minimalistischen Skulptur über das Happening und die Performance bis hin zum Super8-Film oder der Land Art, Methoden und Genres dekliniert hatte. Künstler wie Jan Dibbets, Daniel Buren und Lawrence Weiner beteiligten sich mit konzeptuellen Werken. Buren entwickelte Großplakate mit seinen typischen gelb-weißen-Streifen. Der Kölner Hingstmartin konstruierte eine Falle für Passanten, die besonders Kontrovers diskutiert wurde. Die Fußgänger betraten eine Art Käfig, dessen Zugänge von Innen nicht zu öffnen waren. Man musste mit anderen ins Gespräch kommen und sie bitten, die Türen von außen zu öffnen. Eine Arbeit, die nichts von ihrer Aktualität verloren hat….


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von Brigitte Franzen

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