MICHAEL NUNGESSER
40 Jahre Haus am Lützowplatz
Haus am Lützowplatz, Berlin, 30.11.2003 – 15.2.2004
Das Haus am Lützowplatz in Berlin-Tiergarten nimmt im Kulturleben der Stadt einen wichtigen Platz ein. Als “Haus am Lützowplatz, Fördererkreis Kulturzentrum e.V.” nimmt es seine inzwischen vierzigjährige Tätigkeit zum Anlass, einen Rückblick auf das Geleistete zu geben, der – aus Kosten- wie Platzgründen – in bescheidenem Rahmen stattfindet, auch wenn man mit großen Namen der Kunst aufwartet. Man beschränkt sich auf die bildende Kunst und hat aus der Vielzahl der Künstler, die im Hause ein oder mehrere Male ausgestellt haben, acht ausgewählt: Konrad Klapheck (*1935), Bernd Koberling (*1938), Mario Merz (1925-2003), Dorothy Iannone (*1933), William Copley (1919-1996), Elvira Bach (*1951), Emmett Williams (*1925) und Katharina Sieverding (*1944). Parallel zur Ausstellung “Ausgewählt aus vier Jahrzehnten” läuft in der Studiogalerie “girls art club lounge” mit vier jungen, in Berlin lebenden Künstlerinnen: Astrid Klüver, Danielle de Picciotto, Maria-Leena Räihälä und Betty Stürmer.
Mehrere Vitrinen mit den in vierzig Jahren produzierten rund 170 Katalogen verweisen auf die zahlreichen Ausstellungen. Der kleine Katalog zur jetzigen Jubiläumsausstellung bezieht sich vor allem auf die acht gezeigten Künstlerinnen und Künstler in den Haupträumen und lässt die Geschichte des Hauses nur sehr kursorisch aufscheinen. Sie geht über den Veranstalter übrigens weit hinaus. Das in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts am Rande des Lützowplatzes erbaute Wohnhaus mit neobarocker Fassade war in den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur vom Verein Berliner Künstler aufgekauft worden, der dort sein Graphisches Kabinett einrichtete. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte der Verein das restaurierte…