4. Komik
Imagebildung ist Entkörperlichung. An die Stelle des Körpers tritt eine Information, die als wichtigere erscheint als diejenige, die der Körper selbst darstellt. Doch gegen diesen Prozeß der Superästhetisierung, der immer Faszination und damit Anästhesie bedeutet, gegen diesen allseitigen Druck wehrt sich der Körper und überzeichnet das Image in der Komik, im Witz und der Karikatur. Die unerbittliche Maschinerie der Imageproduktion wird durch ihre Überdrehung im Lachen momentan zum Stillstand gebracht. Das Lachen ist das vergnügliche Zusammensein, das die Parzellierung des einzelnen überwindet. Als eine Sprache des Geistes hat das Lachen diesen vom Ballast befreit. Vom Körper her gesehen ist es jedoch nicht so einfach, das Image abzustreifen, das ihn bevormundet. Das zeigt sich im Double des Stars sowie im Stuntman, der den Star in gefährlichen Aktionen zu ersetzen hat, dies aber so waghalsig unternimmt, daß er den Tod an seiner Seite weiß. Das ist die Herausforderung, welche die Artisten eingehen: das Leben bis zum äußersten aufs Spiel setzen, um damit die Zuschauer in Begeisterung zu versetzen, wenn das Unerhörte gelingt. Gleichfalls ist aber der Trick und das Vorgaukeln falscher Tatsachen beim Illusionisten zugegen. Das schier Unglaubliche ist der letzte Kitzel der Spannung.
Im Gerangel und Geschiebe um das Startum bleiben viele Mitbewerber auf der Strecke; sie konnten nicht genügend Aufmerksamkeit auf sich konzentrieren. Dann bleibt nur noch die Hintertür offen: das Antistartum. Da es sich dabei zumeist um eine gehörige Portion Geschmacklosigkeit handelt, um die verdrängte, häßliche Seite des Stars, hat dieses einen viel längeren Weg zum Erfolg vor sich,…