Rune Mields
317 Einsen oder die Schwierigkeiten, sein Material zu bekommen.
Mir ist klar, daß was ich Ihnen hier erzählen will, ein sicherlich sehr spezielles Problem ist. Aber ich bin der Meinung, daß, wenn wir uns mit dem beschäftigen wollen, was Künstler heute interessiert und was sie tun, auch so ein esoterisches Problem für die Vielfältigkeit künstlerischer Interessen bezeichnend ist. Auch innerhalb meiner Arbeit ist dies ein spezielles, wenn auch zugleich typisches Problem.
Ich schicke voraus, daß ich mich mit Systemen und Strukturen befasse, genauer gesagt mit jenen Systemen, die visuelle Strukturen ergeben oder ergeben können. Allerdings baue ich keine Systeme, sondern nehme logische und rationale Systeme, die bereits vorhanden, häufig aber auf ihre visuelle Struktur hin nicht betrachtet worden sind.
Innerhalb dieser Arbeit brauchte ich vor Jahren eine Zahlenreihe, die die Abfolge der natürlichen Zahlen um ein etliches vermindern, zugleich eine relativ gleichmäßige Streuung besitzen, aber wiederum keine willkürlich von mir gesetzte sein sollte. Die Fibonacci-Reihe schied aus wegen ihrer zu großen Progression, ich hätte zu wenig Zahlen innerhalb eines bestimmten Feldes erhalten. So kam ich auf die Primzahlen, die mich wegen ihrer Einzigartigkeit innerhalb der natürlichen Zahlen schon immer fasziniert hatten.
Über den ursprünglichen Zweck hinaus fingen diese Zahlen an mich zu interessieren, besonders deshalb, weil sie so etwas merkwürdig Zweckfreies haben. Bei der Beschäftigung damit stieß ich auf das Sieb des Eratosthenes, einer vor mehr als 2000 Jahren vom Leiter der alexandrinischen Bibliothek, dem Dichter und Mathematiker Eratosthenes entwickelten Methode zur Auffindung von Primzahlen, die sehr einfach ist und darin besteht, daß…