Thomas W. Kuhn
24. TEFAF – The European Fine Art Fair
Maastricht, Abteilung für Moderne und zeitgenössische Kunst, 18.3. – 27.3.2011
Wie keine zweite Messe, außer der Art Basel, reizt die 1988 aus den beiden Vorgängermessen Pictura Fine Art Fair und Antiquairs International hervor gegangene Veranstaltung bei ihren Rezensenten zu Superlativen. Obwohl die Abteilung für Moderne und zeitgenössische Kunst bereits 1991 eingerichtet wurde, trägt sie allerdings erst nach durchgreifender qualitativ ausgerichteter Erneuerung in der letzten Dekade zu dem Erfolg dieser Kunstmesse bei. 46 Händler und Galeristen aus 10 Ländern zählt die Sektion in diesem Jahr. Allerdings finden sich künstlerische Arbeiten der Moderne auch in den Sektionen für Malerei und Papier, letztere beinhaltet Grafik, Zeichnungen und Fotografie. Angesichts der aus der Dauer der Messe, den Standgebühren und dem erheblichen Aufwand bei der Kojengestaltung resultierenden Investitionen ist zeitgenössische Kunst einer jungen Künstlergeneration Mangelware. Bei Werken mit Produktionsdaten aus den letzten Jahren sind schon klassisch gewordene Zeitgenossen, wie Pierre Soulages (*1919) oder Louise Bourgeois (1911-2010), deren Autoren. Künstler wie Terry Haggerty bei der programmatischen Galerie von Bartha/Basel oder Jenny Saville, bei Thomas Gibson Fine Art/London, beide Künstler Jahrgang 1970, gehören zu den wenigen jugendlichen Ausnahmen. Das beide stilistisch nahtlos an ältere künstlerische Bewegungen anschließen, Op Art bei Haggerty und der School of London bei Saville, lässt ihre Präsenz auf der Messe keineswegs als gewagt erscheinen. Anders als etwa in Teilbereichen der ART COLOGNE werden in Maastricht keine Risiken eingegangen. Entdeckungen betreffen folglich Klassiker wie Joan Miró (1893-1983) und seiner Skulptur “Oiseau lunaire” von 1945, der…