20 Künstler heute
Carlo Aloe
geb. 1939, lebt seit 1962 in Basel
Publikationen:“Brouhaha” (Buch), Eigenverlag, Basel, 1967;”Fadenvelo”, Nr. l, Eigenverlag, Basel 1970;”Esquisses de paysages”, Ed. Stampa, Basel, 1980; “Esquisses de paysages II”, Kunstmuseum, Luzern, 1981; Werner Stierl, Durchhalteparolen mit Gebrauchsanweisung. 18 Zeichnungen aus dem Notizblock von Carlo Aloe. Ed. Heuwinkel, Neuallschwil/BS, 1982
Aloe nimmt die Umwelt wahr wie das Auge einer Kamera, deren Brennpunkt stets nur eine Raumstufe klar begrenzt erfaßt, dies im Gegensatz zum menschlichen Auge, dessen fließender Brennpunkt den Raum beliebig durchwandert. Entsprechend artikulieren sich in seinem Werk die transparent überlagerten Tiefenräume: Eine Nahsicht zum Beispiel kann sich im extremen Fall in Form einer Autotür oder eines Kleidungsstückes ausdrücken, eine Fernsicht in der stark reduzierten Zeichenhaftigkeit der Figuren… Im Gespräch mit Carlo Aloe kommt das Wort “scheitern” in bezug auf seine Arbeiten häufig vor. Auch Alberto Giacometti hatte oft das Gefühl des Scheiterns, ebenfalls im Bereich der Wahrnehmungsthematik…
Es gibt Künstler, die die Umwelt sehen und wahrnehmen. Es gibt solche, in die die Umwelt unbarmherzig eindringt und die sich ihrer kaum zu erwehren wissen. Zu den letzteren gehört Carlo Aloe. In den frühen Arbeiten der sechziger Jahre scheint bereits alles vorgegeben zu sein. Die dicht mit flächenfüllenden, lichtdurchdrungenen Elementen gemalten Bilder entsprechen einem Raumgefühl, in welchem sich die Eindrücke zu einer beinahe undurchdringlichen Raummasse verbinden.
Das Schaffen von Carlo Aloe ist ein Weg der unabdingbaren Erkenntnis.
Jean-Christophe Ammann (in: Carlo Aloe, Kat. Kunsthalle Basel, 1982)
John M Armleder
geb. 1948 in Genf, lebt in Genf
Performances: ” Fluxusconcert “, ” Fluxfilms” & “Fluxevents”, Fluxus International & Cie,…