7. Shanghai Biennale
2. Sektion: Keynote
In der zweiten Sektion „Keynote“ lenken die Kuratoren den Fokus auf das Werk von drei Künstlern, die sich ihrer Einschätzung nach „at the peak of the art world“ befinden: den US-Amerikaner Mike Kelley (vorgeschlagen von Julian Heynen), das niederländische Künsterduo Lonnie Van Brummelen & Siebren De Haan (vorgeschlagen von Henk Slager) und den Chinesen Yue Minjun (von Zhang Qing). Während im Erdgeschoss und im 2. Stock des Museums jeweils Werke von über 25 Künstlern gezeigt werden, ist der Sektion „Keynote“ das ganze erste Stockwerk des Museums vorbehalten. Mit dieser Akzentsetzung wollen die Kuratoren die bei den meisten Biennalen und internationalen Großausstellungen übliche, akkumulative Präsentationspraxis punktuell unterbrechen und einzelne künstlerische Positionen besonders hervorheben.
Yue Minjuns „Colorful Running Dinosaurs“ war von Beginn an eines der am kontroversesten diskutierten Werke der Biennale. Während vor allem westliche Kritiker mit Schaudern von diesem monströsen „Machwerk“ berichteten, stieß die Installation in chinesischen Kreisen auf durchaus positive Resonanz. Stein des Anstoßes ist eine Parade bunt schillernder Saurier, die Yue Minjun im 35 Meter langen, dunkelbraun gestrichenen Flurraum des Museums aufmarschieren lässt. Ausgestattet sind die Urtiere selbstverständlich mit dem stereotypen breiten Grinsen, das seit Jahren als Markenzeichen des Künstlers bekannt ist.
Yue Minjun ist der Shootingstar der chinesischen Kunstszene und der neue Star internationaler Auktionen. Seine Selbstporträts, die ihn grinsend und ausgelassen zeigen, werden für einige Millionen versteigert. Unlängst erzielte sein Bild „Execution“ auf einer Auktion 4,2 Millionen Euro und gilt damit als bislang teuerstes zeitgenössisches Gemälde aus China. Kurator Zhang Qing hat also einen…