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Ausstellungen: Marl · S. 315 - 318
Ausstellungen: Marl , 1986

Dieter Daniels
2. Marler Videopreis

Gábor Body, Jean-Francois Guiton, Ingo Günther

Zum zweiten Mal seit 1984 wurde der Marler Video-Kunst-Preis vergeben. Den Hauptpreis erkannte die Jury dem im Oktober 1985 verstorbenen Künstler Gabor Body für sein Video »Theory of Cosmetics« (1984-85, 12 min) zu. Weitere Anerkennungen wurden für »Rotorama« ( 1986,6 min) von Ingo Günther und »Fußnote« (1985, 5 min) von Jean-François Guiton vergeben. Der Marler Preis ist ein Ehrenpreis, d.h. ohne Preisgelder. Durch die Unterstützung des ZDF, das den Preisträger in der Sendung Aspekte präsentiert, wird der Preis finanziell aufgewertet.

Sein preisgekröntes Video »Theory of Cosmetics« ist ein in sich geschlossener Teil aus dem Video »Either/Or in Chinatown« (1984-85, 37 min), das während eines Artists Residence’-Aufenthalts in Vancouver entstand. Gabor Body bringt seine langjährige Erfahrung als Filmemacher in seine Video-Arbeit ein. Von einem mehr literarisch narrativen Ansatz her kommend, gelingt es ihm, diesen in seinen Videos mit einer sehr medienspezifischen Umsetzung zu verbinden. Gerade die Ausgewogenheit von filmischen Elementen und videogerechter Bearbeitung macht den besonderen Reiz von »Theory of Cosmetics« aus. Die immer wieder geführte Diskussion über Differenzen und Prioritäten zwischen Experimental-Film und Kunst-Video findet in seiner Arbeit eine adäquate Antwort. Auch als Herausgeber von Infermental war es Gábor Bodys Anliegen, deutlich zu machen, daß Video und Experimentalfilm vieles verbindet.

Selten findet sich eine solch gelungene Verquickung von narrativem Ablauf und elektronischer Bildbearbeitung wie in »Theory of Cosmetics«, viele narrative Video-Produktionen der letzten Zeit lassen gerade das filmische Können vermissen. In »Theory of Cosmetics« werden mit Leichtigkeit neue Erzählformen eingeführt und mit Bild-…


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