Biennalen
Ein Garten in der Wüste – 2. Islamic Arts Biennale in Dschidda
25.01.–25.05.2025
von Sabine B. Vogel
Vor wenigen Jahren noch war eine Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien in Reich der Kultur aus politischen bis menschenrechtlichen Gründen umstritten. Solche Vorbehalte sind definitiv vorbei. Zur Eröffnung der 2. Islamic Arts Biennale in Dschiddah Mitte Januar reisten Direktor*innen vom Metropolitan Museum in New York bis zur Nationalgalerie in Berlin an, manche begleitet von ihren Freundesvereinen und Sponsor*innen. Sammler*innen, Journalist*innen, Galerist*innen und Kurator*innen kamen aus Europa, Indien, Japan, Australien – die Biennale am Roten Meer bricht 2025 einige Rekorde. Über 1.000 Gäste ließen sich für die Eröffnungstage registrieren, rund 7.000 kamen zur Eröffnung. Dieses globale Interesse ist möglich, weil das Königreich unter dem Schlagwort „Vision 2030“ seit einigen Jahren eine gesellschaftliche Öffnung mit neuen Rechten für Frauen wie dem Ende des Verschleierungsgebots praktiziert. Dazu mag auch beitragen, dass die 1. Islamic Arts Biennale 2023 ein großer Überraschungserfolg war, bei dem der Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und historischen islamischen Objekten überzeugend gelang. 600.000 Besucher*innen kamen bei freiem Eintritt, es sei eine „Wissensschule und ein Treffpunkt“ gewesen, erklärte der Assistent-Kulturminister Rakan Altouq bei der Eröffnung rückblickend. Und erklärte auch den Begriff ,islamischen Künste‘, der dazu diene, „kulturelle Schätze aus verschiedenen Zeiten und Geographien zusammengebringen“.
Hilfreich für dieses Interesse ist sicher das stattliche Budget, das innerhalb des staatlichen Erneuerungsprogramms für Kultur bereitsteht und Saudi-Arabien innerhalb weniger Jahre in den Fokus der globalen Kunstkarawane gerückt hat. Ein Teil fließt in Restaurierungen wie jene der Altstadt von Dschidda. Seit 1.400 Jahren ziehen die…