2.1. Portrait
David Octavius Hill und Robert Adamson
David Octavius Hill (1802 – 1870) und Robert Adamson (1821 – 1848) – Hill, ein angesehener Landschaftsmaler, Adamson, ein Ingenieur, der sich in der fotografischen Technik, die Talbot erfunden hatte, auskannte, haben als Team die ersten genuinen fotografischen Bilder geschaffen. Ihre Arbeiten, keinem künstlerischen Vorbild ausdrücklich verpflichtet, stellen bereits am Beginn ihrer Geschichte einen später nur vereinzelt noch erreichten Gipfelpunkt der Fotografie dar. Nicht nur die Porträts schottischer Prominenz überzeugen durch Echtheit und lebendige Ausdruckskraft, die Konterfeis der Fischweiber und Fischer aus New Haven formulieren geradezu das naturalistische Programm des neuen Mediums. ‘Bei der Photographie aber begegnet man etwas Neuem und Sonderbarem: in jenem Fischweib aus New Haven, das mit so lässiger, verführerischer Scham zu Boden blickt, bleibt etwas, was im Zeugnis für die Kunst des Photographen Hill nicht aufgeht, etwas, was nicht zum Schweigen zu bringen ist, ungebärdig nach dem Namen derer verlangend, die da gelebt hat, die auch hier noch wirklich ist und niemals gänzlich in der Kunst (hervorgehoben durch Benjamin) wird eingehen wollen: ‘Und ich frage: wie hat dieser haare zier /…