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Volpe Astuta
Seit Jahrtausenden entwickeln die Menschen landwirtschaftliche Anbaumethoden, die die Bewässerung verbessern. Das Duo Cooking Section (Daniel Fernández, Lektor an der School of Architecture des Royal College of Art, und Alon Schwabe) hat einen Weg gefunden, gänzlich auf jegliche Wasserzufuhr zu verzichten. Sie erzeugen ein Mikroklima durch Plastiknetze, die im GIARDINO DEI GIUSTI über ausgewachsene Fruchtbäume gestülpt werden und die Verdunstung verhindern. Ob die auf dem Boden liegenden, verschimmelten Zitronen eine Folge der permanent kühlen, feuchten Luft sind? Zwanzig Autominuten von der Altstadt entfernt ist der zweite Teil der Cooking Section in einem großen Gartengelände, das einst einer Mafiafamilie gehörte, beschlagnahmt, der Stadt übergeben und der Jugend gewidmet wurde. Heute ist es die Pfadfinderbasis VOLPE ASTUTA. Neben dem historischen Zitrushain steht hier auch einer der ältesten „Scirocco-Räume“. In diesen Räumen suchte der palermitanische Adel Schutz vor der großen Hitze des heißen Scirocco-Südostwindes. Oft halfen kleine Bäche, die Temperatur zu senken. Dieses Prinzip der passiven Kühlung greift die Cooking Section mit ihrer Mauer auf, die sie ebenfalls oben bei der CHIESA S. MARIA DELLO SPASIMO um Bäume herum bauten, die eigentlich nie ein Bewässerungsproblem hatten. Heute nur mehr eine Ruine, begann der Bau dieses außergewöhnlichen gotischen Kirchengebäudes 1509, wurde aber bald als Gotteshaus aufgegeben, weil sie als Teil der Verteidigungsanlage benötigt wurde. Später als Lazarett während der Pestepidemie 1624 benutzt, danach als Kornspeicher, Armenhaus und Krankenhaus, während der großen Flut von 1931 und…