Köln
1000 … MILES TO THE EDGES.
Schenkung Kasper König
Museum Ludwig 11.11.2023–17.03.2024
von Uta M. Reindl
Als „hervorragenden Waldläufer im Dschungel der Kulturlandschaft“, in der er „Wege erschlossen und Orte bedeutend“ gemacht habe – beschrieb A.R.Penck im Jubiläumsband zum 60. Geburtstag den Kurator und Museumsmann Kasper König. Ein fraglos treffendes Bild für den enorm umtriebigen, mitunter auch anarchisch auftretenden Mann mit Künstlernaturell, der aber in der Kunstwelt zu den Erfolgreichsten und Vielseitigsten sowie am besten Vernetzten seines Metiers zählen dürfte. Dass König ähnlich unorthodox Kunst gesammelt hat, spiegelt allein die Auswahl von 50 Werken, die er nun dem Museum Ludwig vermacht hat, dessen Direktor er zwischen 2000 und 2012 war. Darin spiegelt sich zudem seine Beliebtheit als stets den Künstler*innen nahestehender Vermittler, denn neben erworbenen Arbeiten finden sich dort so manche geschenkte Werke. Vor allem aber reiht sich das dem Museum Ludwig Köln übergebene Konvolut in die lange Geschichte der Schenkungen des immerhin nach einem Sammler benannten Hauses ein, so Direktor Yilmaz Dziewior im Katalog-Vorwort.
Der Gang durch die von Stephan Diederich ganz nach Königs Geschmack inszenierte Sammlung lässt sich wie ein Gang durch wichtige Etappen der zeitgenössischen Kunst und das Lebenswerk von Kasper König erleben. Es beginnt mit der ungewöhnliche Wandgestaltung der Ausstellungsräume, der blau-weißen Tassentapete von Thomas Bayrle, die der Künstler dem Museum Ludwig zur Verfügung gestellt hat und die 2006 schon einige Wände des Hauses zierte.
Gleich im Eingang sodann der Eyecatcher: Andy Warhols Blumenbild. Doch bei näherer Anschauung dieser Popart-Ikone stellt sich heraus, dass es sich um eine Arbeit aus…
