1. Jeff Koons
Konsum Total – Vom Neuen zum Gleichgewicht und Rausch und zur Skulptur der Klassenstrukturen aus rostfreiem Stahl
Jeff Koons’ Arbeiten beschäftigen sich in einer Welt der professionellen, transzendentalen Symbole mit verschiedenen gesellschaftlichen und metaphysischen Gleichgewichtsebenen, mit dem physischen und sozialen ‘Auf und Ab’ der Existenz. Sein Stil umfaßt verschiedene Modi einer institutionalisierten Abstraktion, deren Aussagen vom Unbewußten und der Natur zum Neuen an sich reichen, von der Ausbeutung und der Nivellierung bzw. dem Ausschalten der Instinkte bis zu den transzendentalen Kultursymbolen des Neuen, das zur Macht des hemmungslosen Konsums hochstilisiert wurde, wie sie sich im Sport und beim Trinken, in der Arbeit und Freizeit, in der Wissenschaft, Religion und anderen mythologischen Systemen wie der Werbung oder in den Klassenstrukturen manifestieren.
Koons demontiert in seiner Kunst die Mechanismen der Sehnsucht und Sicherheit, des Vertrauens und der Trägheit, der Leistung und gesellschaftlichen Mobilität, der Stasis und Autorität, und zwar besonders, wenn sie abwechselnd den Status quo der Möglichkeiten und die Schwellen des Unerreichbaren streifen. Er erforscht das faszinierende kulturelle Netzwerk der Symbole und abstrakten Tauschsystemen, ihre autoritären Oberflächen und brachliegenden Stoffe und verkeilt sich in die Abstraktionsmodi, die die persönlichen ontologischen Zustände und Leistungsstufen vorantreiben und schließlich eine gesamtgesellschaftliche Ontologie in Szene setzen. Eben weil seinem Stil scheinbar eine (offensichtliche) Kritikalität und Selbstgerechtigkeit fehlt, kann er sich an ein System wagen, das absolut in der Lage ist, die psychische, ökonomische und ontologische Stabilität zu untergraben.
In einem früheren Werk schloß Koons Wäschetrockner und Staubsauger in Plexiglasbehälter ein, die dann von unten her durch…